Köln | Seit dem 1. Januar 2012 vereint Engagement Global unter ihrem Dach Einrichtungen, Initiativen und Programme, die sich in der entwicklungs- und bildungspolitischen Arbeit aktiv für ein gerechtes globales Miteinander einsetzten. Der bundesweite Preis wurde am gestrigen Montag, 19. September, zum zweiten Mal verliehen und würdigt herausragende Beispiele einer Zusammenarbeit von Kommunen, migrantischen Organisationen und Eine-Welt-Akteurinnen und -Akteuren. Die Gewinnerprojekte kommen in diesem Jahr aus den Kommunen Marburg und Berlin-Mitte.

Der Wettbewerb Kommune bewegt Welt wird alle zwei Jahre durchgeführt. Er ist ein Wettbewerb von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, durchgeführt von ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt. Schirmherr ist Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Erster Preisträger: Stadt Köln

Die Verleihung fand in Köln statt, weil die Stadt Köln 2014 erste Preisträgerin des Wettbewerbs war. Damals zeigte sich die Jury beeindruckt von der Vielfältigkeit des Engagements: Asien, Lateinamerika oder Afrika, Bildung, Fairer Handel, Unterstützung von Mädchen und Frauen, Katastrophenschutz, Verbraucherschutz und vieles mehr. Die Bewerbung belegte die große Bandbreite des Engagements für die Eine-Welt, das ganz wesentlich auch von Migranten mitgetragen wird. Diese Vielfältigkeit und Gemeinsamkeit überzeugte und Köln setzte sich bundesweit gegen 59 Kommunen durch.

Die diesjährige Gewinner: Marbug und Berlin-Mitte

Marburg und der Bezirk Berlin-Mitte sind die Gewinner des Wettbewerbs Kommune bewegt Welt 2016.„Wir müssen es als unsere Aufgabe begreifen, den Zusammenhang zwischen Migration und Entwicklung zu verdeutlichen und gute Beispiele bereitstellen, die zeigen, dass damit positiv zur Veränderung beigetragen werden kann. Genau das macht dieser Wettbewerb“, so Elfi Scho-Antwerpes, Kölner Bürgermeisterin und Mitglied des Bundestages.

Die ersten Plätze in den beiden Kategorien für Kommunen von 20.000 bis 100.000 sowie über 100.000 Einwohnern belegten Marburg und Berlin-Mitte. Sie erhielten jeweils 20.000 Euro. Auf die zweiten Plätze kamen Schwerin und München, die sich über jeweils 15.000 Euro freuen konnten. Die mit 10.000 Euro dotierten dritten Plätze gingen an Schweinfurt und Dortmund. Insgesamt acht Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern erhielten einen Engagementpreis.

Zu den ausgezeichneten Projekten der Stadt Schweinfurt gehörte zum Beispiel das Taschen-Projekt der Interkulturellen Maß- und Änderungsschneiderei Interkult e.V.. Bei diesem Projekt stellen Schneider unter anderem aus Afghanistan und Äthiopien aus alten Kaffeeverpackungen neue Taschen her. Matthias Kreß, der Integrationsbeauftragte der Stadt Schweinfurt, freute sich über den Preis: „Durch das Preisgeld können wir weitere entwicklungspolitische Projekte in Zusammenarbeit mit Migrantinnen und Migranten verwirklichen.“

Musikalisch begleitet wurde die Preisverleihung durch den Chor des Projektes music4everybody! e.V. mit Stücken aus dem Musical „Zwischen den Welten“.

Autor: Irem Barlin