Köln | Bundesweit findet heute der Girl’s Day 2012 statt. Dabei können Mädchen verschiedene Berufe aus den Branchen Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften kenne lernen. Bei der Bundespolizei in Köln trafen rund 20 Mädchen auf Schutzhund Rina.

Power in der Hundeschnauze

Welche Power hinter der Schnauze eines Schutzhundes steckt, konnten die Mädchen in Köln heute selbst erproben. Gemeinsam mit Hundeführer Thomas Blissenbach ließen sie Hund „Kumpel“ am Spielzeug zerren. Der 14 Monate alte Schäferhund befindet sich derzeit noch in der Ausbildung und soll bald  die Arbeit von der 9-jährigen Rina übernehmen. Die begleitet Blissenbach nun schon seit einigen Jahren und hört auf jedes Kommando ihres Hundeführers. Wie Rina ihn beschützt oder auch Verdächtige an der Flucht hinderte, präsentierte der Hundeführer heute am eigenen Leib. Mit einer Schutzweste ausgestattet, mimte er einen Flüchtenden. Auf Kommando stürzte Rina los und verbiss sich im Arm des Flüchtigen. Bei so viel Power war manchem der Mädchen dann doch Respekt anzumerken. Insgesamt hatten sich rund 20 Mädchen zwischen 13 und 15 Jahren zu dem Girl’s Day bei der Bundespolizei angemeldet. Sie erhielten nicht nur Einblick in die Arbeit des Hundeführers, sondern besuchten auch die Kölner Wache und erlebten „echte“ Tatort-Arbeit. So durften sich die Mädchen selbst auf Spurensuche begeben und sich etwa gegenseitig Fingerabdrücke abnehmen.

Der Girl’s Day findet seit 2001 jährlich statt. Laut der Initiative nutzten seitdem bereits mehr als eine Millionen Mädchen die Möglichkeit in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. In diesem Jahr konnten die Mädchen aus über 9.500 Veranstaltungen auswählen. Allein in Köln beteiligten sich über 100 Institutionen und Unternehmen an der Aktion. Neben der Berufspolizei wurden Plätze etwa bei der Feuerwehr Köln, an der Uniklinik, bei einem Schornsteinpfleger-Unternehmen, beim Zoll oder beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt angeboten. Seit dem vergangenen Jahr wird am selben Tag auch der Boy’s Day veranstaltet. Noch bietet er mit bundesweit rund 4.700 Veranstaltungen jedoch weniger Plätze für den männlichen Nachwuchs an. In der Domstadt gibt es gerade einmal 34 Veranstaltungen – etwa in Familienzentren, dem Sozialdienst oder an einigen Schulen.

Autor: Cornelia Schlösser
Foto: Power in der Schnauze – Auf Kommando verbiss sich heute Schutzhund Rina in den Arm ihres Hundeführers Thomas Blissenbach