„Der vorgelegte Entwurf löst Erstaunen und Befremden aus! Erst recht, nachdem Köln auf Beschluss des Rates vom 7. April 2011 der „Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“ beigetreten ist. Kernanliegen der Charta ist die Umsetzung der Gleichstellungspolitik auf Basis des Frauenförderplanes. Würde die Charta ernst genommen, müsste der FFP sicher anders aussehen“, sagt Brigitta von Bülow, AVR-Mitglied und in der grünen Ratsfraktion zuständig für Personalfragen. Zudem käme der Plan rund ein Jahr zu spät. 2011 habe Köln somit nun keinen Förderplan gehabt. Die Grünen wollen nun zusammen mit der SPD einen Änderungsantrag einreichen. So soll der FFP etwa um einen Zeitplan und Controlling-Instrumente zur Überprüfung der Zieleinhaltung ergänzt werden. Denn diese fehlten im vorgelegten Konzept.

Kritik äußern die Grünen auch darüber, dass der Fokus des FFP überwiegend auf den oberen Beschäftigungsebenen liege. Jedoch bedürften Frauen eher in den unteren Ebenen Unterstützung – insbesondere was ihre Arbeitsbedingungen mit Blick auf die Gesundheitsvorsorge angeht. Dafür gibt der rot-grüne Änderungsantrag nun einen Auftrag. Ebenso wird die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Laufzeit des FFP sichergestellt. „Es ist nicht nur schade, dass die Politik Arbeit der Verwaltung übernehmen muss, sondern es ist vor allem bedenklich, dass die Belange von Frauen in der Stadtverwaltung ohne politisches Einwirken offensichtlich nicht ausreichend unterstützt und gefördert werden. Die Erstellung des FFP ist zentrale und originäre Aufgabe der Verwaltung. Ohne eine größere Verbindlichkeit und den deutlichen Willen, den Plan auch durchzusetzen, und ohne ein Controlling bleibt der FFP ein zahnloser Tiger“, so von Bülow abschließend.

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