Die aus zwei Gas- und einer Dampfturbine bestehende Anlage kann eine maximale elektrische Leistung von 1.200 Megawatt haben. Denkbar wäre auch eine kleinere Anlage, etwa mit 450 oder 600 Megawatt elektrischer Leistung. Die Gesamtinvestitionen der RheinEnergie soll je nach Anlagenauslegung einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag oder mehr ausmachen. Die Anlage ergänzt ein bereits vorhandenes GuD-Kraftwerk am selben Standort aus dem Jahr 2005 (Niehl 2) und soll nach dem Bau einen elektrischen Wirkungsgrad von über 58 Prozent erreichen. Darüber hinaus sei das Kraftwerk für eine Fernwärmeauskopplung mit einer maximalen Leistung von bis zu 300 MW ausgelegt.

Rheinenergie: Erdgas ist ein Schlüssel-Energieträger
Der Standort Köln-Niehl ist laut dem Unternehmen für ein GuD-Kraftwerk geeignet, da sich am dortigen Hafenbecken bereits ein Gaskraftwerk der RheinEnergie befindet und damit Infrastrukturvoraussetzungen erfüllt seien. An selber Stelle wurde ein Gaskraftwerks aus den 70er Jahren abgerissen. "Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, dass mit modernen und sauberen Kraftwerken die Basis für eine sichere Stromerzeugung gelegt wird", betonte heute Regierungspräsidentin Gisela Walsken. GuD-Kraftwerke zeichneten sich durch ihren hohen Wirkungsgrad und die geringen Emissionen aus. Für die nächsten 30 Jahre, betonet heute Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der Rhein-Energie, sei Erdgas ein Schlüsselenergieträger. „Gesicherte Vorkommen für Erdgas gibt es genug, und im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen entsteht beim Erdgaseinsatz nur die Hälfte an Kohlendioxid“, sagte er. Von der Politik forderte er heute einen gesetzlichen Rahmen, der insbesondere Anlagen mit hohem Wirkungsgrad Vorrang einräume. So sollten Anreize für den Klimaschutz geschaffen werden.

Baubeschluss im Herbst
Der immissionsschutzrechtliche Vorbescheid selber berechtigt noch nicht zur Errichtung des GuD-Kraftwerks. Vielmehr handelt es sich um eine Entscheidung über einzelne immissionsschutzrechtliche Genehmigungsvoraussetzungen. Die Bezirksregierung erwartet jetzt binnen einer Frist von zwei Jahren einen Antrag der RheinEnergie AG zur Durchführung eines immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens. Wenn diese Genehmigung erteilt wird, kann die RheinEnergie AG mit dem Bau des GuD-Kraftwerks beginnen. Die Rheinenergie erklärte heute, sie erwart einen Baubeschluss mit der endgültigen Festlegung der Anlagengröße im Sommer (Herbst).

[cs, Foto: obs/ Rheinenergie]