"Das Land versucht sich aus der Verantwortung zu ziehen", sagte Karl-Heinz Gobst, Vorsitzender des Eigentümerverbandes "Haus und Grund" in Halle, der erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Montag). "Das kann so nicht gehen." Für steigende Grundwasserstände könnten Hauseigentümer nichts, argumentierte auch Gisela Nirschel, die sich in Bennstedt (Saalekreis) in einer Bürgerinitiative engagiert. "Wären die Gräben gepflegt worden, wäre das alles hier so nicht gekommen", sagte sie. Ihr sei unverständlich, warum sie nun für die Folgen bezahlen soll. "Als wir gebaut haben, war von hohen Grundwasserständen keine Spur. Jetzt haben wir schon genug Kosten für Kellersanierung oder Drainagen." Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) ließ das Ergebnis der am Freitag geäußerten Pläne für eine Umlage auf Nachfrage offen. "Bislang sind das ganz grundsätzliche Überlegungen. Wir können noch nicht sagen, ob, wo und wie sie zum Tragen kommen", sagte er. Primär sei der Kampf gegen den Grundwasseranstieg Sache der Kommunen. "Wir sind uns aber im Klaren, dass sie nicht alles tragen können, auch das Land gefordert ist." Fraglich sei dennoch, was der Staat leisten kann und was möglicherweise über Gebühren ähnlich der Straßenausbaubeiträge finanziert werden muss – auch das sei letztlich aber Entscheidung der Kommunen.

[dts]