Das Symbolbild zeigt eine Scheibe mit Regentropfen

Köln | ag | Im Dezember 2023 hat es in NRW viel geregnet. Gut für die Natur und Umwelt. Das Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) teilte mit, dass sich der Grundwasserspiegel und Bodenfeuchte in NRW erholt hätten.

Die hydrologische Bilanz zum Jahreswechsel zeigt, dass im Dezember 2023 im Gebietsmittel Nordrhein-Westfalens rund 161 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gefallen sind. Insgesamt hat es in Nordrhein-Westfalen etwa doppelt so viel geregnet wie im langjährigen Mittel der Dezembermonate von 1881 bis heute. Seit 1881 waren die Dezemberniederschläge nur in den Jahren 1965, 1966 und 1993 höher als im Dezember 2023.

Das nasseste Jahr

Im Jahr 2023 fielen insgesamt etwa 1.204 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Im Vergleich zum langjährigen Mittel entspricht dies einer Steigerung von 42 Prozent beziehungsweise 357 Litern pro Quadratmeter. Damit war 2023 das nasseste Jahr in NRW seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Die fünf vorherigen Kalenderjahre waren durch unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen und Dürre gekennzeichnet. Im Jahr 2018 gab es mit 27 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel ein deutliches Defizit. Der aktuelle Niederschlagsüberschuss hat das Defizit seit 2019 rein zahlenmäßig ausgeglichen. Um das Defizit von 2018 auszugleichen, ist ein weiteres sehr nasses Jahr erforderlich.

Hochwasser wegen feuchten Böden

Verglichen mit den langjährigen Bodenfeuchtegehalten für diese Jahreszeit weisen die Böden in NRW bis in eine Tiefe von 1,8 Metern momentan keine Dürreerscheinungen mehr auf. In fast ganz NRW ist der Boden in den oberen Bodenschichten vollständig gesättigt oder sogar übersättigt. Das überschüssige Wasser, welches der Boden nicht mehr speichern kann, versickert in tiefere Bodenschichten oder fließt in die Oberflächengewässer ab. Im Dezember 2023 wurden aufgrund hoher Bodensättigung und langanhaltender, ergiebiger Niederschläge zwei Hochwasserlagen beobachtet.

Grundwasserspiegel

Ein weiterer Effekt der anhaltenden Niederschläge ist der großflächige Anstieg der Grundwasserstände. Im Dezember 2023 wurden in 58 Prozent aller Grundwassermessstellen hohe, sehr hohe oder sogar die höchsten jemals gemessenen Stände ermittelt. Im Vormonat gab es nur an 40 Prozent der Messstellen so hohe Werte. Der Anteil der Messstellen mit mittleren, niedrigen und sehr niedrigen Grundwasserständen hat entsprechend abgenommen. Insgesamt wurden im Vergleich zum Dezember 2022 höhere Stände in 93 Prozent der Grundwassermessstellen gemessen.