Pferde im Rosenmontagszug 2023. | Foto: Bopp

Köln | Es war der längste Rosenmontagszug in der Geschichte. Der Rosenmontagszug 2023, der zum ersten Mal von Köln-Deutz über den Rhein an die Severinstorburg führte. Im Vorfeld des Zuges forderten Tierrechtsorganisation wie NTK oder Peta, Stadt und Festkomitee dazu auf, auf Pferde zu verzichten. Jetzt haben die Kölner Grünen im Ratsausschuss Klima, Umwelt und Grün am gestrigen Donnerstag eine Anfrage zum „Einsatz von Pferden im Karneval“ gestellt.

Kritik der Tierrechtsorganisationen

Schon im Vorfeld des Kölner Rosenmontagszuges am Karnevalsfreitag kritisierten die Tierrechtsorganisationen Peta und NTK (Netzwerk für Tiere Köln) das Mitführen von über 270 Pferden. Sie erinnerten an den Kutschunfall im Jahr 2018 und sprachen von Tierquälerei. Nach dem 12-stündigen Rosenmontagszug 2023 erneuerte Peta seine Kritik, vor der Dauer des Zuges. Zudem sollen Pferde eines Pferdehofes zum Einsatz gekommen sein, gegen den ein Urteil wegen wiederholter Misshandlung von Pferden ergangen sein soll.

Die Grünen fragen im Ausschuss intensiv zu Pferden im Rosenmontagszug

Das Land Nordrhein-Westfalen hat „Leitlinien zum Umgang mit Pferden beim Einsatz von Karnevalsumzügen“ erlassen. Die Grünen im Kölner Rat wollen nun wissen, ob diese Leitlinien beim Kölner Rosenmontagszug eingehalten wurden. Zudem soll das städtische Veterinäramt offen legen wie viele Tiere eingesetzt und bei wie vielen Tieren Blut- und Urinproben genommen wurden. Gab es Auffälligkeiten und welche Konsequenzen hatten diese?

Des Weiteren soll offen gelegt werden, wie lange die Tiere insgesamt, also nicht nur die 12 Stunden Zugweg im Einsatz waren und ob die Richtwerte für das Gewicht der Reiter:innen oder Kutschgespanne eingehalten wurden. Auch die Position der Tiere im Zugweg soll offen gelegt werden.

Ralf Unna, Mitglied der GRÜNEN im Kölner Rat und Tierarzt, in einem schriftlichen Statement: „Pferde sind Fluchttiere und werden an Karneval enormem Stress ausgesetzt. Ein tierschutzkonformer Einsatz von Pferden kann daher nur unter strengen Regeln erfolgen. Die Stadtverwaltung hatte für den Rosenmontagszug angekündigt, Inspektionen hinsichtlich tierschutzrechtlicher Aspekte durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Überprüfungen fordern wir nun ein, damit wir besser beurteilen können, wie es den Tieren ergangen ist. Sollten sich Missstände zeigen, werden wir uns dafür einsetzen, dass sich diese in Zukunft nicht wiederholen. Idealerweise, indem keine Pferde mehr im Rosenmontagszug eingesetzt werden.“ 

ag