Köln | Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) beklagt unseriöse Machenschaften und Lohntrickserei in Hotels und Gaststätten. Dass das auch die Gastronomie und Hotellerie der Region betrifft, zeigen laut Gewerkschaft Zahlen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS).
Insgesamt wurden im Bereich des Hauptzollamtes Köln im ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt 336 Ermittlungsverfahren allein in der Hotel- und Gastro-Branche eingeleitet. Das sind 23 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die NGG beruft sich dabei auf ihr vorliegende Daten des Bundesministeriums für Finanzen anlässlich einer Anfrage der Bundestagsabgeordneten Susanne Ferschl (Die Linke).
„Zwar hält sich auch in Köln die überwiegende Zahl der Betriebe an Recht und Gesetz. Dennoch ist das Ausmaß krimineller Praktiken – von illegaler Beschäftigung bis zum Hinterziehen von Lohnsteuer, Rentenversicherungs- und Krankenkassenbeiträgen – in der Branche durch ‚schwarze Schafe‘ enorm. So betreffen rund zehn Prozent aller vom Hauptzollamt Köln im ersten Halbjahr eingeleiteten Ermittlungsverfahren (insgesamt 3.239) die Gastronomie und Hotellerie“, sagt der Geschäftsführer der NGG Köln, Helge Adolphs, in einem schriftlichen Statement.
Selbst der gesetzliche Mindestlohn sei nicht überall gezahlt worden. Allein in sieben Fällen leitete der Kölner Zoll laut NGG in den ersten sechs Monaten Ermittlungsverfahren gegen Hotels oder Restaurants wegen Mindestlohnverstößen ein.
Adolphs fordert mehr Kontrollen der FKS in der heimischen Gastronomie und Hotellerie und damit ein entschiedeneres Vorgehen gegen die „schwarzen Schafe“ der Branche. Sie schadeten den vielen seriös arbeitenden Betrieben und deren Beschäftigten. Es könne nicht sein, dass sich einige Gastro- und Hotel-Chefs mit illegalen Machenschaften einen Wettbewerbsvorteil verschafften.
agr