Symbolbild Corona Test

Köln/Bremen | dts | Der Hausärzteverband hat angesichts steigender Corona-Zahlen zu einem größeren Bewusstsein für eine mögliche Covid-19-Infektion aufgerufen. „Aktuell nehmen wieder vermehrt Praxen Coronafälle wahr“, sagte Verbands-Vizechefin Nicola Buhlinger-Göpferth dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgabe). Patienten rate man daher, „bei einem Infekt auch an eine mögliche Covid-19-Infektion zu denken“.

Derzeit nehme man ein eher geringes Interesse an Corona-Schutzimpfungen wahr, so Buhlinger-Göpferth. Die Hausarztpraxen würden ihre Risikopatienten „insbesondere Richtung Herbst wieder intensiver auf die Impfung ansprechen, etwa gemeinsam mit der Empfehlung zur Grippeschutzimpfung“, sagte sie. Die Hausärzte hoffen, dass es im Herbst auch Einzeldosen geben wird, um leichter Termine vergeben zu können und den Verfall von Impfdosen zu reduzieren.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Auffrischungsimpfung unter anderem allen Personen über 60 Jahren sowie Personen ab sechs Monaten mit bestimmten Vorerkrankungen.

Epidemiologe rät bei Erkältungssymptomen zu Schnelltests

Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie hat angesichts der steigenden Corona-Zahlen zur Durchführung von Selbsttests aufgerufen. „Wer Erkältungssymptome hat, sollte sich jetzt wieder testen, um eine Corona-Infektion zu erkennen und möglichst niemanden anzustecken“, sagte der Experte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgabe). „Die Tests funktionieren weiterhin zuverlässig, auch bei der neuen Variante.“

Man müsse davon ausgehen, „dass sich viele Menschen gerade mit Corona infiziert haben und glauben, nur an einer Erkältung erkrankt zu sein“, so der Epidemiologe. „Die Dunkelziffer ist sehr hoch, wir kennen die genaue Zahl der Fälle einfach nicht.“ Die Zahl der positiv gemeldeten Tests zeige nur einen Trend an und man könne die Dynamik des Infektionsgeschehens nur abschätzen.

Er verwies darauf, dass die Abwassertests auf keinen Anstieg der Virenlast hindeuten. „Das zeigt, dass wir keine riesige Welle wie zu anderen Zeiten der Pandemie haben, die über Deutschland schwappt“, sagte Zeeb.

rs