Der Kölner Weihnachtsmarkt Heinzels Weihnacht am 23. November

Gürtel aus Fahrradreifen, Bio-Eierlikör und wachsende Kalender

Von Stephan Eppinger

Köln | Auf dem Alter und dem Heumarkt ist schon am frühen Nachmittag viel los. Die Menschen schlendern gemütlich durch die Stände des Weihnachtsmarktes, gönnen sich einen Glühwein oder eine Bratwurst oder drehen eine Runde auf der großen Eisbahn. Doch so manches ist in diesem Jahr anders bei Heinzels Wintermärchen. Die meisten Besucher folgen der Empfehlung des Veranstalters und tragen eine Maske. Beim ersten Standbesuch wird nach dem 2G-Nachweis gefragt und der Gast bekommt dann einen Stempel auf den Handrücken, der an allen Ständen und auf allen großen Märkten in der Stadt gilt. „Auf dem Hafenweihnachtsmarkt, der bereits seit Freitag geöffnet hat, funktioniert das bislang sehr gut. Es wurde am vergangenen Wochenende viel kontrolliert und es gab keinen einzigen Besucher, der 2G nicht nachweisen konnte“, sagt Veranstalter Rodney Ranz.

Auch er blickt nachdenklich auf die Entwicklung der Corona-Zahlen: „Natürlich betrachten wir die steigenden Infektionen mit Sorge. Ich finde allerdings, dass die Risikoeinschätzung für die Weihnachtsmärkte in diesem Fall nicht bei den Veranstaltern liegt. Solange die Landesregierung entscheidet, dass Weihnachtsmärkte stattfinden können, folgen wir dieser Einschätzung und tun alles dafür, diese Auflagen bestmöglich umzusetzen. Sollte sich diese Risikoeinschätzung ändern und Märkte müssen abgesagt werden, dann folgen wir selbstverständlich auch dieser Bestimmung.“

Insgesamt 120 Stände gibt es auf dem mit 10.000 Quadratmetern größten Weihnachtsmarkt in Köln. Der Markt hat komplett bis zum 23. Dezember geöffnet. Auf dem Heumarkt mit der großen Eisbahn läuft er noch bis zum 9. Januar. Insgesamt zehn verschiedene Marktgassen warten auf die Besucher in der Altstadt. Dort finden sich Kunsthandwerker genauso wie die Hersteller von kulinarischen Spezialitäten. Vor Ort gibt es neben dem Eislaufen viele Angebote für Kinder wie Zuckerstangen formen, Hufeisen schmieden oder einen Wunschzettel am Weihnachtspostamt schreiben. Dort gibt es auch wieder die beliebte Heinzel-Briefmarke.

Zu den neuen Ausstellern gehört die kleine Manufaktur Press.Bag aus dem Ruhrgebiet. Dort entstehen aus ausrangierten Autogurten, Fahrradreifen oder Plastikplanen neue Dinge wie Gürtel oder Geldbeutel. Alle Upcycling-Produkte sind Unikate. Eine Innovation ist der wachsende Kalender. Zu jedem monatlichen Kalenderblatt gibt es einen Samenstreifen, aus dem in die Erde gepflanzt, Kräuter, Gewürze, Gemüse oder Blumen entstehen. Diese können in den eigenen Garten genauso gepflanzt werden, wie in Töpfe auf der Fensterbank oder dem Balkon.

Neu auf dem Weihnachtsmarkt im Herzen der Stadt ist auch die Chemnitzer Manufaktur „Liebelei“, die mit ihren vier Bio-Eierlikörsorten an den Rhein gekommen ist. Das Getränk gibt es in 0,2- und 0,5-Liter-Flaschen in den Versionen „Pur“, „Schokokuss“, „Flotte Orange“ und „Spektakulatius“. Verwendet werden nur zertifizierte Zutaten wie Biokakao oder Orangenlikör.

Auf der Eisbahn, die am Sonntagnachmittag schon einmal von den Junghaien der U9-Bambini-Mannschaft getestet wurde, gibt es viele Programmpunkte. Dazu gehört montags der Kindertag mit einer Eislaufschule, die „Silent Ice Disco“ am 1. und 15. Dezember ab 19 Uhr, der Besuch des Nikolaus am 8. Dezember ab 15 Uhr und der Eistanz ab dem 16. Dezember. Am 16., 20., 21. und 22. Dezember sind ab 15 Uhr die deutschen Meister im Eistanz, Katharina Müller und Tim Dieck, jeweils ab 15 Uhr in Köln zu Gast, bevor sie zu den Olympischen Winterspielen in Peking aufbrechen. Ab dem 28. Dezember verzaubert das Eistanzpaar Viktoria Lopusova und Asaf Kazimov ihre Besucher am Heumarkt. Ein weiterer Programmpunkt ist für den 30. und 31. Dezember geplant. Dann malen ab 12 Uhr Schornsteinfeger den Besuchern Glücksnasen für das neue Jahr. Weitere Infos gibt es unter:

www.heinzels-wintermaerchen.de

Übersicht: Die Märkte in Köln

Köln (step) In Köln gibt es neben den fünf großen Märkten in der Innenstadt und am Rheinauhafen zahlreiche kleine Märkte – vom neuen, höchsten Weihnachtsmarkt auf dem Parkhausdach über den schwul-lesbischen Markt in leuchtenden Farben an der Schaafenstraße bis zum kleinsten Weihnachtsmarkt in der Südstadt.

Auf alle Märkten gilt die 2G-Regel, sie wird entweder direkt am Eingang oder stichprobenartig an den Ständen und auf dem Gelände kontrolliert. Bei den fünf großen Märkten gibt es nach der Kontrolle einen Stempel, der auch auf den anderen großen Märkten gilt. Ein Maske beim Gang auf dem Gelände zutragen, ist entweder wie beim Hafenweihnachtsmarkt Pflicht oder wird wie auf dem Heumarkt bzw. Alter Markt vom Veranstalter empfohlen. Zum Essen und Trinken kann diese natürlich abgenommen werden. Da sich in der sehr dynamischen Pandemielage schnell etwas bei den Regeln ändern kann, empfiehlt es sich vor dem Besuch online Informationen einzuholen.

Hier folgt nun eine Übersicht über die bekanntesten Weihnachtsmärkte in Köln:

Heinzels Wintermärchen: Alter Markt/Heumarkt, bis zum 23. Dezember, täglich 11 bis 22 Uhr, auf dem Heumarkt hat der Markt mit der Eisbahn vom 26. Dezember bis zum 9. Januar täglich von 11 bis 21 Uhr geöffnet.

Roncalliplatz: bis zum 23. Dezember, So-Mi 11 bis 21 Uhr, Do-Fr 11-22 Uhr, Sa 10-22 Uhr

Markt der Engel: Neumarkt, bis zum 23. Dezember, So-Do 11-21 Uhr, Fr-Sa 11-22 Uhr

Nikolausdorf: Rudolfplatz, bis zum 23. Dezember, So-Do 11-21 Uhr, Fr 11-22 Uhr, Sa 10-22 Uhr

Hafenweihnacht: Rheinauhafen, bis zum 26. Dezember, Mo-Do 11-21 Uhr, Fr-Sa 11-22 Uhr; 29. Dezember bis 9. Januar: Neujahrsmarkt

Stadtgarten: Venloer Straße, bis 23. Dezember, Mo-Fr 16-21.30 Uhr, Sa-So 12-21.30 Uhr

Rooftop Xmas: auf dem Dach des Parkhauses Brückenstraße, bis zum 31. Dezember, Mo-Do 15-22 Uhr, Fr 15-24 Uhr, Sa, 13-24 Uhr, So 13-22 Uhr

Heavenue: Schaafenstraße/Ecke Mauritiuswall, Mo-Do 16-22 Uhr, Fr-So 14-22 Uhr

Veedelsadvent: Chlodwigplatz, bis zum 23. Dezember

Kleinster Weihnachtsmarkt Köln: Lutherkirche, bis zum 19. Dezember

Herbrand’s Wintergarten: Herbrandstraße, bis zum 23. Dezember