Überfälle keine Seltenheit gewesen
“Es hat sich auf jeden Fall etwas verbessert“, sagt Birgit Schmidt. Die Sehbehinderte war im September 2006 von drei Männern in einem Park hinter der Bushaltestelle Fuldaer Straße in Richtung Buchheim überfallen worden. Dadurch, dass sich der Park mit einem Spielplatz hinter einer Waschbetonmauer verbarg, verursachte das Treiben von Drogenhändlern und Abhängigen dahinter Ängste bei den Fahrgästen und Anwohnern.  Birgit Schmidts Fall war nach einer Reihe von ähnlichen Vorfällen der Auslöser dafür, dass Pfarrer Franz Meurer die Gegend um diese Haltestelle sicherer machen wollte. „Das war wirklich eine No Go Area“, meint Meurer. Durch seine Initiative unterstützte die GAG finanziell den Abriss der Mauer und die Bepflanzung einer kleinen Wiesenfläche. „Alles wirkt jetzt viel offener“, findet Birgit Schmidt.

Freie Sicht hält Kriminelle fern
Bei der Verschönerungsaktion, die von Ein-Euro-Jobbern aus Pfarrer Meurers Kirchengemeinde in Höhenberg-Vingst durchgeführt wurde, halfen auch Freiwillige mit. „Wir haben gesehen, wie die Arbeiter die Steine weggetragen haben und haben einfach mit angepackt“, berichtet Marc Ross (15), der sich häufig mit seinem Kumpel Alessio Demontis öfter an der Haltestelle traf. Auch die Jugendlichen freuen sich jetzt über die veränderte Situation. Die zeigt sich nach Angaben von Polizei und Markus Thiele, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Kalk darin, dass die Kriminalität seitdem gesunken sei. „Im vergangenen Jahr gab es noch vier bis fünf Strafanzeigen. Man muss jedoch davon ausgehen, dass die Dunkelziffer wesentlich höher gewesen ist, weil sich viele Opfer nicht trauen, Anzeige zu erstatten“, sagt Markus Thiele. Für ihn und GAG-Chef Günter Ott sind die Kosten für den Abriss und die Pflanzen mit 4.500 Euro eine größere Ersparnis, als Polizisten häufiger an der Stelle nach dem Rechten sehen zu lassen. Für die Zukunft hofft nun nicht nur Bezirkspolizeibeamter Horst Wörsdörfer, dass die Büsche entlang des Höhenberger Kirchwegs, der durch den Park führt, gekürzt werden. „Dort gibt es nämlich für Kriminelle  immer noch Möglichkeiten, sich zu verstecken.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung