„Brasilien war immer ein Wirtschaftsgigant – das wurde aber nicht umfassend so wahrgenommen. Jetzt gibt es eine neue Wahrnehmung des Landes in Deutschland und Europa“, fasst Hildegard Stausberg, Vorstandsmitglied des Lateinamerika-Vereins, als Moderatorin ihren Gedankenaustausch mit Karl-Heinz Merfeld, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln, Victor Vogt, Geschäftsführer International IHK Köln und weiteren Experten zusammen. Deutschland gehört zu Brasiliens bedeutendsten Handelspartnern. Zugleich ist das Land am Zuckerhut der wichtigste südamerikanische Handelspartner Deutschlands. Aus Brasilien importierten die Deutschen 2007 Waren im Wert von 8,3 Mrd. Euro und somit 17,7 Prozent mehr als im Jahr davor, darunter vor allem Eisenerz, Fleisch, Maschinen sowie Kfz. Die Ausfuhren erhöhten sich um 15,9 Prozent auf etwa 6,9 Mrd. Euro. Die Brasilianer kauften vor allem Maschinen und Chemikalien aus Deutschland.

Stadt Köln stolzer Gastgeber
„Was Brasilien neben seiner Größe und seinem Ressourcenreichtum besonders interessant macht, ist seine beispielhafte Stabilität, die nicht einmal durch die Immobilienkrise in den USA ins Wanken geriet“, betont Alexander Hirschle, langjähriger bfai-Korrespondent in São Paulo. Auf den diesjährigen Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen in Köln werden Vertreter aus Politik und Wirtschaft beider Länder Geschäftsmöglichkeiten und Bereiche enger wirtschaftlicher Kooperation abstecken. Der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) und der brasilianische Counterpart Confederacão Nacional da Indústria (CNI) richten die Veranstaltung unter dem Motto „Mobilität, Energiesicherheit und Klimaschutz – Herausforderungen für Unternehmen und Politik“ aus. Der brasilianische Wirtschaftsminister Miguel Jorge und Umweltminister Sigmar Gabriel haben bereits für die Konferenz zugesagt. „Thematischer Schwerpunkt in diesem Jahr ist der Beitrag der Industrie bzw. der Umwelttechnologie zur Sicherung von Mobilität und nachhaltiger Produktion“, so BDI-Vertreterin Sigrid Zirbel. „Die Stadt Köln ist stolz darauf, Gastgeber für die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage zu sein, denn Köln bietet sich als Standort für brasilianische Unternehmen an“, unterstreicht Karl-Heinz Merfeld vom Kölner Amt für Wirtschaftsförderung. Bei der Auftaktveranstaltung am 24. August im Gürzenich werden zwei Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich um die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen verdient gemacht haben. Auf deutscher Seite geht die Ehrung an Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell, Vorstandsvorsitzender der Faber Castell AG. „Auf brasilianischer Seite wird in diesem Jahr Herr Carlos Mariani Bittencourt, Präsident des brasilianischen Industrieverbands ABIQUIM und einer der renommiertesten Unternehmer Brasiliens im Chemiesektor ausgezeichnet“, verriet Victor Vogt von der IHK Köln.

Infobox:
Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage
24.-26. Ausgust 2008

Congress-Centrum Nord (Kölnmesse)
Deutz-Mülheimer Str. 111
50695 Köln

[jb; Quelle: IHK-Köln]