Köln, 16.9.2007, 16:30 Uhr > "Diese Chance darf nicht vertan werden"  – die Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln appelliert an die Stadt Köln, den geplanten Skaterpark im Deutzer Rheinpark zu realisieren und stellt sich damit hinter die Argumentation der Kölner CDU. Ein heftiger Streit [report-k.de berichtete >>>] ist zwischen dem Kernbündnis aus SPD und Grünen und der CDU auf der anderen Seite entbrannt, über den zukünftigen Standort eines Skaterparkes. Der soll gebaut werden, da die Skater vom Roncalliplatz ferngehalten werden sollen und das ist nur dann möglich wenn es ein Alternativangebot gibt.

Im Jugendhilfeausschuss der Stadt Köln wurde der geplante Skaterpark unter der Zoobrücke im Deutzer Rheinpark mehrheitlich abgelehnt. Dennoch und umso mehr fordert die IHK Köln, die Pläne für diese Einrichtung weiterzuverfolgen. "Diese Chance darf nicht vertan werden", betont Dr. Gerald Püchel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. "Der Skaterpark in Deutz ist im Interesse der Jugend, aber auch im Interesse der Innenstadtbesucher und Anlieger des Roncalliplatz, der dadurch deutlich entlastet und aufgewertet würde." Ob die IHK mit der Einschätzung richtig liegt, dass gerade die Jugendlichen einen Skaterpark, abseits von Kameras und Claqeuren bevorzugen, darf schwer angezweifelt werden, in persönlichen Gesprächen vor Ort, sagen die meisten die "geilste Location" in Köln sei der Roncalliplatz.

Seit Jahren setzen sich zahlreiche Beteiligte, darunter die IHK Köln, dafür ein, die Domumgebung aufzuwerten. Ungeachtet der bereits erzielten Erfolge muss aus Sicht der regionalen Wirtschaft die Aufenthaltsqualität weiter gesteigert werden, um dem Dom als Aushängeschild der Stadt und Touristenmagnet Nr. 1 in Deutschland gerecht zu werden. "Leider kommt es durch die zahlreichen Skater immer wieder zur Gefährdung von Fußgängern und zu Unfällen", fasst Püchel die Klagen von Besuchern wie Anrainern zusammen. "Auch der Lärmpegel schafft nicht gerade eine Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt." Dennoch plädiert die IHK Köln nicht für ein völliges Skater-Verbot, weil Skater durchaus zum Bild einer Großstadt gehörten. "Den Jugendlichen muss jedoch eine attraktive Alternative geboten werden", so Püchel, "und der geplante Skaterpark unter der Zoobrücke ist eine solche Alternative!" Dabei müsse diese Verlagerung durch eine intensive Jugendarbeit begleitet werden.

Aus der Sicht der IHK Köln haben die Pläne zwei große Vorteile: "Damit würde die Situation am Dom deutlich entspannt, die Fläche würde sehr viel attraktiver werden", betont der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. "Außerdem schlösse die Skateranlage die Lücke zwischen Rheinpark und Jugendpark und würde somit den Freizeit- und Erholungscharakter der rechten Rheinseite deutlich aufwerten." Der vorgeschlagene Standort ist nur nicht besonders attraktiv, zum einen von seiner Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, als auch was die Publikumswirkung angeht. Denn unter der Zoobrücke sind die Jugendlichen unter sich. Viele Veranstaltungen im Kölner Jugendpark klagen über zu wenige Besucher,oder wurden teilweise verlagert und verkleinert wie das SOMA Festival und andere.

[ag; Quelle: IHK; Foto:pixelio.de]