Bei der Geburtstagsfeier wird Kulturdezernent Prof. Georg Quander die Laudatio halten. Im Anschluss wird das ausschließlich für Ilse Schwarzhaupt konzipiertes (Musik-)Stück “Einmal Lessing hin und zurück“ uraufgeführt. Die Schüler der Schule des Theaters bedanken sich dann auf ihre Weise für die Hilfe.
 
Ehrentheaterpreis für ihr Engagement
"Bin ich nicht ein Glückskind? Einen so wunderbaren Mann gehabt zu haben, der mir einfach ein Theater schenkt!" freut sich Ilse Schwarzhaupt.  Bereits seit Mitte der 1960er Jahre hatte Ilse Schwarzhaupt und ihr Mann Wolfgang das Theater der Keller und die Schule des Theaters finanziell unterstützt. 1973 kauften sie das Haus in der Kleingedankstraße – in dem 1951 ihre Tochter Dorothea auf die Welt kam – und bauten es in das jetzige Theater um. Von 1974 bis 1983 finanzierte das Ehepaar gemeinsam mit dem Förderverein im Wesentlichen das Theater, später kamen die Zuschüsse der Stadt Köln und des Landes hinzu.

Nachdem die spätere Eigentümerin, die Schwarzhaupt-Tochter, das Theaterhaus in der Kleingedankstraße verkauft und der neue Eigentümer den Mietvertrag gekündigt hatte, drohte das Theater, ohne Spielstätte dazustehen. Dass es doch zu einer auf sechs Jahre befristeten Verlängerung des Mietverhältnisses kam, war u.a. Ilse Schwarzhaupt zu verdanken. 2005 erhielt sie den Kölner Ehrentheaterpreis.
 
Etwa 2,5 Millionen für das Theater der Keller
„Ilse Schwarzhaupt ist ein schönes Beispiel dafür, wie Menschen, die über genügend finanzielle Mittel verfügen, kulturpolitische Bewegung schaffen können. Wahrscheinlich darf man aber von einem Motivbündel sprechen: Zur Freude am Theater gesellte sich der Wille, zu helfen und sich innerhalb der Gesellschaft zu engagieren, im Hause Schwarzhaupt wohl ein Erbe protestantischer Ethik. Eigentum verpflichtet. Und so floss aus dem Verdienst, den das Arzneimittelunternehmen brachte, ein nicht näher bestimmbarer Teil als privater Beitrag ins Theater der Keller. Über den Daumen gepeilt und in Mark ausgedrückt, sind es alles in allem vielleicht zweieinhalb Millionen. Dafür hätten sich etliche prachtvolle Gemälde kaufen lassen. Doch es sollte, es musste Theater sein, und diese Entscheidung heischt besonderen Respekt.“ So Rainer Hartmann, Ex-Kulturchef des Kölner Stadt-Anzeigers in seiner Laudatio zum Ehrentheaterpreis 2005.
Trotz der großen Summen, die Ilse Schwarzhaupt in das Theater steckte, wollte sie nie auf den Spielplan Einfluss nehmen. "Ins Künstlerische habe ich mich nie eingemischt; ich zahle nur. Von Anfang an war klar, dass ich keinen Einfluss auf den Spielplan nehmen will – und wenn es noch so sehr gegen die Kapitalisten geht!" erklärt die Kölnerin.

[cs; Quelle: Theater der Keller; Foto: Hydra Productions]