Ingolstadt | In Ingolstadt wurde gestern gegen 17:30 Uhr eine Geiselnahme im Rathaus beendet. Ein psychisch gestörter Mann hatte am Montagmorgen mehrere Geiseln im Rathaus genommen.  Kurz nach 17:30 Uhr waren im Alten Rathaus Knallgeräusche zu hören. Kurz danach teilte die Polizei mit, die beiden letzten verbliebenen Geiseln seien unverletzt, auch der 24-jährige Geiselnehmer sei am Leben, aber verletzt. Eine Mitarbeiterin des Hauptamts und Ingolstadts Dritten Bürgermeister Mißlbeck hatte er zuvor wieder freigelassen.

Ob ihn das SEK mit gezielten Schüssen außer Gefecht setzte oder der Geiselnehmer die Waffe gegen sich selbst richtete, war zunächst unklar. Der Mann hatte zwischenzeitlich bis zu vier Geiseln in seiner Gewalt gehabt, darunter auch eine von ihm verfolgte Frau.

Eine der Geiseln arbeitet als Vorzimmerdame von Ingolstadts Drittem Bürgermeister Josef Mißlbeck. Der Mann hatte am Nachmittag außer der 25-Jährigen auch den städtischen Beschwerdemanager in seiner Geiselhaft. Bis auf den Wunsch nach Essen hatte er laut Polizei keine konkreten Forderungen gestellt.

Der 24-Jährige war Ende Juli zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt worden, weil er einer 25-jährigen Rathausangestellten nachgestellt und sich nicht an ein Kontaktverbot gehalten hatte.

Ein Wahlkampfauftritt von Kanzlerin Angela Merkel direkt vor dem Rathaus wurde abgesagt.

Autor: dts