"Der Gesundheitsschutz wird an den Karnevalstagen außer Kraft gesetzt", kritisierte heute die Initiative Rauchfrei-aber-richtig. Denn nach den Regelungen des Nichtraucherschutzgesetz darf ab dem 11.11. auf jedem Kneipentisch ein Aschenbecher gestellt werden, soweit der Wirt eine „Brauchtumsveranstaltung“ reklamiert. "Nach den Vorstellungen des Gesetzgebers entfaltet eine Zigarette anscheinend keine toxische Wirkung, wenn kostümiert getanzt, geschunkelt und gebützt wird", schreibt die Initiative in einer schriftlichen Stellungnahme. Zugleich bewerbe der Deutsche Hotel und Gaststättenverband DEHOGA diese Regelung noch mit markigen Parolen wie "Mensch, Kultur, Kneipe".

Dabei, so die Initiative, könne es auch bei Brauchtumsveranstaltungen rauchfrei zugehen. Das beweise das Münchener Oktoberfest, das dieses Jahr trotz oder gerade wegen des Rauchverbots den größten Besucherandrang seit 1985 gehabt habe. Eine Änderung der nordrheinwestfälischen Regelung sei jedoch nicht in Sicht., obwohl Ministerpräsidentin Hannelore Kraft dies vor der Wahl versprochen hätte. „Bei Frau Kraft scheinen taktische Überlegungen über inhaltliche Überzeugungen zu gehen. Die heiße Kartoffel des Nichtraucherschutzes soll offensichtlich nicht angefasst werden. Dies ist ein klarer Bruch von Wahlversprechen“ so Dr. Christoph Ebert, ein Sprecher der Initiative.

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