Report-k.de: Die neue Session hat begonnen und damit nach der langen Vorbereitungszeit wieder die Zeit der Auftritte. Seit wann bereitet sich Ihre Gruppe vor und wie viele Tage und Stunden proben Sie in der Woche?
Martina Halm, Pressesprecherin und Tänzerin (seit 5 Jahren): Das Training fängt für die Tänzer/-innen der ‚Goldenen‘ Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde im März wieder an. Anfangs findet das Training einmal, nach den Sommerferien zweimal pro Woche à 2 Stunden statt. Unsere Hebepaare haben ein zusätzliches Training. Für die jährlichen „Neuzugänge“ wird bis zu den Sommerferien ein gesondertes Training abgehalten, damit diese schnell in die Tänze hineinfinden.

Wie ist das eigentlich während der Session? Tritt man dann nur noch auf oder muss man weiter trainieren und sich zum Beispiel auch noch durch Laufen fit halten?
Wir trainieren normalerweise bis Mitte Dezember. Im Januar, wenn es dann richtig los geht, bleibt kaum Zeit für zusätzliches Training – viele halten sich aber auch während der Trainingsphase und in der Session individuell, mit Laufen oder Krafttraining, fit. Außerdem bleibt die antrainierte Fitness ja durch die Auftritte automatisch erhalten.

Gibt es besondere Neuerungen?
Dieses Jahr hat ein größerer Wechsel innerhalb der Gruppe stattgefunden. Es sind viele Neue dazugekommen und einige langjährige Tänzer/-innen haben aufgehört.

Wie ist die Integration gelungen?
Da wir fester Bestandteil der Karnevalsgesellschaft Lyskircher Junge e.V. sind, haben wir für und mit dieser zahlreiche Veranstaltungen. Außerhalb des Trainings und der Auftritte hat die Tanzgruppe viele gemeinsame Termine, wie zum Beispiel die Fronleichnamsprozession, die traditionelle Pfarrkirmes in Sankt Maria Lyskirchen, oder unser sommerliches Fun-Beachvolleyball-Turnier. Diese tragen zusätzlich zu unserer intensiven Trainingsphase ab Sommer dazu bei, dass die Gruppe zusammenwächst. Selbst ‚privat‘ wird viel zusammen unternommen und gefeiert, alle 2 Jahre sogar eine Urlaubswoche auf Sizilien verbracht, was zeigt, dass die Integration der neuen Mitglieder prima funktioniert hat und die Gruppe sehr gut harmoniert.

Dürfen sich die Freunde des Tanzes im Kölner Karneval auf neue Tänze Ihrer Tanzgruppe freuen oder etwa neue artistische oder tänzerische Elemente in den klassischen Tänzen?
In diesem Jahr gibt es einen ganz neuen Einmarsch – ein richtiges „Opening“ mit schmissigen Melodien und einer ganz eigenen Choreographie. Es wird zur gleichen Zeit etwas auf der Bühne und im Saal geboten. Auch unsere traditionellen Tänze „kölscher Meister“ wurden neu einstudiert. Wir gewohnt, liegt unser Schwerpunkt auf Tanz und die Umsetzung schöner, eingängiger Melodien.

Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach forderte auf der Jahreshauptversammlung des FK, dass zu einer kölschen Sitzung zwingend der Auftritt eines Tanzkorps und eines Traditionskorps gehört. Dem werden Sie sicher zustimmen. Wie wichtig sind gerade die Auftritte auf den Kölner Bühnen für die Motivation innerhalb ihrer Gruppe?
Auftritte sind natürlich die Motivation eines jeden Tänzers. Wir freuen uns über alle Auftritte, bei denen wir dem Publikum unsere Tänze präsentieren können und sind dabei sogar in Frankreich und Belgien unterwegs. Das ist aber immer eine ganz andere Erfahrung, als in Köln. Gerade die Auftritte in der kölschen Heimat geben nochmal einen besonderen Aufschwung, denn die Kölner Art Karneval zu feiern, ist etwas ganz einmaliges und gerade hier versteht man auch unsere lange Tradition als Tanzgruppe.

Das Kölschfest lädt Tanzgruppen ein, sich vor 5.000 Jecken zu präsentieren, werden Sie die Chance sich dort zu präsentieren, wahrnehmen?
Wir werden dort am 10. Februar bei der Veranstaltung „Pink Nose“ auftreten.

Wie nervös sind Sie vor dem ersten Auftritt in der Session? Das ist sicher auch individuell von Tänzerin und Tänzer verschieden. Hilft sich die Gruppe gegenseitig oder haben Sie da ein Ritual?
Ich selbst bin bei fast jedem Auftritt nervös – das ist gerade das Tolle; wenn man kein Lampenfieber mehr hat, ist das, glaube ich, ein schlechtes Zeichen. Die Tänzerinnen und Tänzer helfen sich auf jeden Fall gegenseitig. Das fängt beim Warmmachen an, das für mich auch schon eine Art Einstimmung ist, und geht weiter mit kleinen Ritualen, mit denen man sich vor jedem Einmarsch noch einmal gegenseitig Glück und Vergnügen wünscht.

Was macht für Sie eine typisch kölsche Tanzgruppe aus?
Für uns speziell gelten natürlich die lange Tradition und die Tracht. Für alle gilt meines Erachtens aber vor allem die Professionalität mit der man an Auftritte und das Training herangeht. Von November bis Februar gibt es für die Tänzerinnen und Tänzer kaum etwas wichtigeres als die Auftritte, die man mit der Arbeit und anderen Dingen in Einklang bringen muss, da werden auch Jahresurlaubstage „geopfert“, wir alle tun das unentgeltlich aus Spaß am Tanzen und am Karneval.

Wie weit darf oder sollte sich Ihrer Meinung nach der Kölner Karneval neuen Tanzformen öffnen, auch musikalisch?
Es ist wichtig auch einmal etwas Neues auszuprobieren. Ich glaube, dass darin eine große Herausforderung liegt – neue Tänze und Choreographien oder auch einmal eine ganz andere Musikrichtung zu zeigen und gleichzeitig die Tradition zu bewahren, so dass man für jedes Publikum, egal ob jung oder alt, etwas zu bieten hat und so auch Abwechslung auf die Bühne bringt.

Puristen im Kölner Karneval sagen, Tanzgruppen sollten nur auf Live-Musik der Kapelle tanzen. Wie stehen Sie dazu?
Wir freuen uns immer, wenn wir auf Live-Musik tanzen können. Es macht viel mehr Spaß mit Begleitung einer Kapelle zu tanzen, die Stimmung im Saal ist besser und es klingt einfach schöner als eine CD-Aufnahme. Ich persönlich fände es super, wenn so viel als möglich auf Live-Musik getanzt werden könnte und bis auf einige wenige Lieder ist das sicher auch möglich.

Was ist die besondere Herausforderung bei einem Tanz zu Live-Musik?
Bei Live-Musik gibt es natürlich gewisse Risiken, man muss sich jedes Mal neu auf die Kapelle einstellen, einige spielen langsamer, andere schneller. Es ist schon eine Herausforderung ein anderes Tempo zu tanzen, als das gewohnte, aber das macht den besonderen Reiz aus – und im Notfall haben wir noch unseren Bauernschütz, der der Kapelle ein kleines Zeichen geben kann.

Wo kann man Ihre Gruppe noch buchen?
Gebucht werden kann die Gruppe über unsere Gruppenleiterin Gina Görgens (gina.goergens@lhkm.de). Alle Kontaktdaten und Informationen gibt es auf unserer Homepage www.lhkm.de

Liebe Frau Halm, vielen Dank für das Gespräch.


Die Interview-Serie bei Report-k.de:
Tom Ace – "Auch Bauchredner müssen sich warm machen"

Vajabunde – "Wir vajabundieren das ganze Jahr"

Tommes – "Wir spielen durch bis der Nubbel brennt"

Tanzgruppe Kölsch Hännes’che – "Bei einem Notfall singen wir beim Tanzen laut mit"

Kölschraum – gut verstärkt in die neue Session

Hanak – "Manchmal entsteht ein Song auch ganz pragmatisch"

Knubbelfutz un Schmalbedaach – "Manchmal werden wir von der Muse geküsst"

KappesBuureRxpress – Bei 6 Naturbekloppten kommt die Kreativität aus allen Richtungen"

Dä kölsche Tenor – "Ich kann nicht nur singen"

Tuppes vum Land – Ich bin so was wie der Kabarettist unter den Karnevalisten"

rubbedidub – "In Köln gibt es immer etwas zu feiern"

Höppemötzjer – "Der Adrenalin-Spiegel ist bei jedem Tänzer um ein Vielfaches erhöht"

Bläck Fööss mit neuem Album noch vor Weihnachten

Krageknöpp – WIr sind musikalisch frischer und eindrucksvoller unterwegs"


Die Kalauer – "Wir gehen nur dahin wegen der Kellnerin"

Cölln Girls – "Alles klar? Einmarsch!"

Klüngelköpp lieben Köln "mitten in der Nacht, stääneklor"


Et Klimpermännche – "Akkordeon anziehen, Frack drüber, „Bibbi op der Kopp"


Querbeat vergibt intern die "Mütze der Schande"


Altreucher – "Es sind die kleinen Dinge, die einen auf Ideen bringen"

Lupo: Junge Kölner drängt es in den Karneval


Räuber – "Wenn die Stimme versagt, hilft rohes Eigelb"

Die Höhner – Training auch nach fast 40 Jahren auf der Bühne

Dä Engelbäät swingt und jazzt durch die Session


Uli Teichmann – "Einfach mal was anderes singen als Liebe, Schmerz, Heimweh"

Ein Pfundskerl – "Pfundige Themen. Aber nicht nur um’s Übergewicht"


Wicky Junggeburth – "Will ich nit un kann ich nit und dun ich nit"

De Fetzer – seit 35 Jahren auf den rheinischen Bühnen

Jupp Menth – "Dem Karneval bleibe ich bis zur Reise nach Melaten erhalten"

Kölsche Bengels – „Haschisch, Kokain, Eiscreme … Schalke Aufkleber“
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Papa Pape – "Mich inspiriert der ganz normale Alltag"

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