Anastacia veröffentlicht ihr neues Coveralbum "Our Songs" am 22. September. Foto: Marcel Brell/Edel

Köln Die US-Amerikanerin Anastacia hat eine der größten und eindrucksvollsten Stimmen der internationalen Musikszene. Mit ihrem achten Studioalbum “Our Songs”, das am 22. September erscheinen wird, hat die Sängerin ein ungewöhnliches Projekt umgesetzt. Dort interpretiert sie insgesamt zwölf deutsche Hits in ihrer Muttersprache – von “Tage wie diese” von den Toten Hosen bis zu “Cello” von Udo Lindenberg.

“Mein Produzent ist mit dieser Idee auf mich zugekommen. Zunächst war ich ziemlich skeptisch, ob sich das wirklich umsetzen lässt. Dann haben wir die ersten Songs ausgesucht und uns zunächst auf englischsprachige Titel wie “Still loving you” von den Scorpions oder “Forever Young” von Alphaville. Aber dann kam auch “Tage wie diese”, ein Song, aus dem wir “Best Days” gemacht haben. Das Stück hat einen tollen Sound und die Botschaft hat mir gefallen”, berichtet Anastacia bei einem Besuch in Köln vom Projekt.

Es sei nicht einfach gewesen, die richtigen Songs zu finden: “Mir war wichtig, dass sie wirklich zu mir passen und dass ich die Botschaft im Lied auch überzeugt zu meiner eigenen Botschaft machen kann. Ich will hinter den Songs stehen, die ich für meine Fans singe. Dazu kam die anspruchsvolle Übersetzung, für die wir professionelle Unterstützung in Anspruch genommen haben. Die Melodie und der Rhythmus müssen zum Original genauso gut passen wie zu unserer englischen Version. Der Reiz für mich war, dass ich so etwas noch nie gemacht habe und dass ich mich einer neuen Herausforderung stellen kann. Ich habe enorm viel deutsche Musik gehört und war total begeistert davon.”

Begeisterung bei Campino über Anastacia’s Coverversion von „Tage wie diese“

Das Spektrum ist dabei enorm, breit: So wird aus Johannes Oerding’s “An guten Tagen” Anastacia’s “Now or Ever”, aus Peter Maffays Hit “So bist Du” macht die US-Musikerin “Just You” und auch der alte Hit der Kelly Family “An Angel” bekommt von der Sängerin ein neues, kraftvolles Leben eingehaucht. Dazu kommen weitere Meilensteine der jüngeren deutschen Musikgeschichte wie “Durch den Monsun” von Tokio Hotel oder “Geboren, um zu leben” von Unheilig.

“Zunächst war ich mir nicht sicher, wie die Musiker der Originalsongs auf meine Interpretationen reagieren. Aber bislang war das Feedback durchweg positiv. Von Campino von den Toten Hosen kam sogar zurück, dass er meine Version besser findet als seine eigene. Ich habe bei den ausgewählten Stücken oft den Eindruck gehabt, dass die Kollegen sehr ähnlich wie ich fühlen und schreiben.”

Deutsch spricht die US-Amerikanerin selbst nicht: “Ich würde das aber gerne tun. Leider habe ich beim Versuch, Deutsch zu lernen, gemerkt, dass mir die Sprache gar nicht liegt. Da tue ich mich mit Französisch und Spanisch etwas leichter. Trotzdem hat mich die intensive Begegnung mit den deutschen Songs total begeistert. Inzwischen verstehe ich Deutsch auch deutlich besser. Nur das Sprechen funktioniert nicht so gut”, sagt Anastacia beim Interview mit unserer Zeitung.

Enge Beziehung zu den deutschen Fans

Zu den deutschen Fans hat der US-Musikstar eine besondere Beziehung: “Die deutschen Fans haben mich vom Anfang meiner Karriere an begleitet und unterstützt. Anfangs bin ich noch ganz naiv von den USA nach Europa und nach Deutschland gekommen. Inzwischen habe ich sehr viel über die Kultur und die Menschen gelernt.”

In Köln war Anastacia schon häufiger als Musikerin zu Gast. Am 22. und 23. Dezember kommt sie unter anderem mit Toto und James Morrison zur “Night of the Proms” in die Kölner Lanxess-Arena. “Ich habe sehr viele Erinnerungen an die Stadt, so wenn ich vom Hyatt-Hotel über die Hohenzollernbrücke zum Dom gegangen bin. Ich bin gerne in den deutschen Städten unterwegs und gehe in Restaurants oder auch zum Einkaufen. Das Kölsch mag ich als Bier gerne, weil es ein leichtes Bier ist. Ich mag aber auch das bayerische Bier beim Oktoberfest.”

Respekt beim ersten Solokonzert in der Kölner Arena

Das Einzige, was Anastacia neben starkem dunklen Bier in Deutschland meidet, ist das Autofahren vor Ort. “Das wäre ich mit den ganzen Kreisverkehren und weiteren Besonderheiten total verloren. Mich selbst hier ans Steuer zu setzen, tue ich mir nicht an”, verrät die Musikerin lachend, die auch schon alleine die Arena als Künstlerin gefüllt hat: “Zunächst hatte mich die Größe der Halle allerdings etwas eingeschüchtert. Aber es wurde ein tolles Konzert.”

Bei der “Night of the Proms” ist Anastacia zum zweiten Mal dabei: “Ich war vom gemeinsamen Auftritt mit dem großen Orchester und den tollen Kollegen wie Mick Hucknall von Simply Red total begeistert. Für die Menschen ist diese Veranstaltung zum Kult geworden. Sie buchen die Karten, schon bevor sie die einzelnen Künstler kennen, weil ihnen die ganze Atmosphäre so gut gefällt. Das ist eine Veranstaltung wie ein ganzer großartiger Filmtrack.”

Service: “Night of the Proms”, Lanxess-Arena, Willy-Brandt-Platz, Köln; Termine: 22. und 23. Dezember jeweils 20 Uhr; Tickets gibt es ab 34,90 Euro unter:

www.lanxess-arena.de