Das Jüdische Museum wird es in seiner ursprünglich geplanten Form wahrscheinlich nicht geben. Vielmehr soll die Präsentation der Jüdischen Gemeinde in die Archäologische Zone integriert werden. Dazu soll die derzeitige Planung geändert werden. An der grundsätzlichen Struktur des geplanten Baus soll jedoch nichts geändert werden. Eine entsprechende Ratsvorlage möchte die Verwaltung dem Rat der Stadt zu seiner Sitzung im September vorlegen, damit wie geplant im Jahr 2010 mit dem Bau begonnen werden kann. Trotz der Änderungen rechnet Oberbürgermeister Fritz Schramma derzeit damit, die Archäologische Zone Ende 2012 für Besucher öffnen zu können.

Land schließt weitere Unterstützung nicht aus
Notwendig wird diese Umplanung, da der private Förderverein, der eigentlich die Finanzierung des Jüdischen Museums übernehmen wollte, nun bekannt gab, diese nicht  zu schaffen. Den Vorschlag der Stadtverwaltung, das Jüdische Museum in die Archäologische Zone einzubinden, lehnte der Förderverein ab. Man sei nur an einer Zusammenarbeit interessiert, wenn das Jüdische Museum in seiner ursprünglich geplanten Form umgesetzt würde, berichtete gestern Oberbürgermeister Fritz Schramma. Hilfe kommt in dieser Situation vielleicht vom Land. Bei seinem gestrigen Besuch der Archäologischen Zone schloss Landesbauminister Lutz Lienenkämper eine finanzielle Unterstützung des Jüdischen Museums durch das Land nicht aus. Das Land übernimmt bislang bereits 14 Millionen Euro für den Bau der Archäologischen Zone. Die Kosten für deren Ausbau betragen insgesamt 15 Millionen Euro. Lienenkämper lehnte jedoch ab, das Jüdische Museum als Landesmuseum zu konzipieren.

Landesbauminister Lutz Lienenkämper zeigte sich bei seinem gestrigen Besuch von den Ausgrabungen beeindruckt. „Dieser Ort wird ganz sicher zu einem Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Welt“, so Lienenkämper. Auch Archäologe Harald Meller war von den Fundstücken begeistert. „Das ist Geschichte zum Anfassen und der richtige Umgang mit Steuergeldern“, so Meller. „Köln ist vielleicht die historisch bedeutendste Stadt Deutschlands“, beteuerte der Archäologe.

20 Prozent der Kosten können eingespart werden
Der Bau über der Zone soll insgesamt deutlich verkleinert werden. So könne man beispielsweise auf die ursprünglich im Museum geplanten Konferenzräume verzichten. Oberbürgermeister Fritz Schramma schätzt, dass durch die Reduzierung gut 20 Prozent der Kosten eingespart werden könnten. Die ursprüngliche Planung berechnete 19 Millionen Euro für den Bau des Museums. Eine Veränderung des ursprünglichen Entwurfes wird es auch bezüglich der Südseite der Archäologischen Zone geben. Dort hat man nun festgestellt, dass die Ausgrabungen gegenüber dem Wallraf-Richartz-Museum so tief liegen, dass sie unterirdisch erschlossen werden können. Daher könne der Platz dort um acht Meter breiter gestaltet werden. So entsteht ein zweiter Platz neben der Rathauslaube, der früher auch der eigentliche Rathausplatz gewesen sei, erklärte Oberbürgermeister Fritz Schramma.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung