Seiner Ansicht nach hätten die bosnischen Muslimen den Krieg provoziert und die Serben nur aus Selbstverteidigung gehandelt. Für die Serben sei es daher ein "gerechter und heiliger Krieg" zum eigenen Schutz gewesen. Der 64-Jährige ist wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bosnienkrieg von 1992 bis 1995 angeklagt. Er muss sich vor allem für das Massaker von Srebrenica rechtfertigen, bei dem mehr als 7.000 Muslime getötet wurden. Im Krieg kamen insgesamt 100.000 Menschen ums Leben, 2,2 Millionen wurden vertrieben. "Ich werde unsere Nation und ihre gerechte und heilige Sache verteidigen", sagte Karadzic, eine andere Verteidigung brauche er nicht. Vor dem UN-Tribunal hatte er sich bis jetzt nicht geäußert und stattdessen die Zuständigkeit des Gerichts in Frage gestellt.

[dts]