Das Bild zeigt die Tänzer und Tänzerinnen der Tanzcorps Rheinmatrosen der "Große Mülheimer Karnevals-Gesellschaft 1903" am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Köln | Am Samstagabend, 30. September, hat der erste Vorstellabend des Kölner Karnevals stattgefunden. Der Kajuja Vorstellabend begann um 18.49 Uhr mit einer Begrüßung, bevor die Bands, Redner und Tanzgruppen ihr Programm für die kommende Session vorstellten. Neben Auftritten, die von den Gästen bejubelt wurden, gab es auch Acts, die weniger Applaus bekamen.

Um 18.45 Uhr begrüßte der Sitzungspräsident Volker Weininger das Publikum und hieß alle Herzlich Willkommen.  

Bel Air

Das Bild zeigt die Band „Bel Air“ am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Das jecke Publikum jubelte, als die erste Band auf der Bühne erschien. „Wir sind froh, heute die erste band zu sein, die mit euch feiert,“ rief der Frontmann von Bel Air, Stevie. Sie stimmten die erste rockige Nummer „Dat nächste Kölsch geht auf mich“ an und heizten die Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Der nächste Song wurde ruhiger. „Ich kann nit mit un nit ohne Dich“ hallte es durch den Kölner Tanzbrunnen. Die Jecken nahmen sich in die Arme und schunkelten. Der Applaus hielt sich zunächst zurück – es war noch früh am Abend. Das bemerkte auch die Band und bat das Publikum aufzustehen. Damit war es jedoch nicht genug: Eine Zeile sollten alle mitsingen, und so geschah es. Bel Air forderte die Zuschauerinnen und Zuschauer erneut heraus: Für den Song „Wie Konfetti in der Luft gab es eine kleine Choreografie zu erlernen. Das ließen sich die meisten Jecken nicht zweimal sagen und stiegen mit ein.  Nach dem Auftritt der Band hallte es aus einigen Ecken „Zugabe, Zugabe!“

Strunde-Pänz und Kölsche Dillendöppcher

Das Bild zeigt die Strunde-Pänz der Große Gladbacher KG und die Kölsche Dillendöppcher am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Als nächstes ging es für die Strunde-Pänz der Große Gladbacher K.G. auf die Bühne. Zum Einlauf standen alle gemeinsam auf. Mit „Mir komme mit alle Mann vorbei“ ging es los. Zur Ansprache machte zunächst das Mikro schlapp, dies wurde jedoch schnell gelöst. Zunächst tanzten die Pänz auf das Lied „7 Nächste lang im Amsterdam“. Es war der Sessionstanz aus dem letzten Jahr.

Für die Kölsche Dippendöppcher gab es einen kleinen Applaus für die Hebefiguren und den schnellen Kostümwechsel. Zu Musik ohne Text tanzen sie sich in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer.

Renate, 58, aus Bergisch Gladbach freute sich über die Strunde-Pänz. Ich finde es toll, dass die Kinder und Jugendlichen hier auftreten können, jedoch ist es schade, dass sie so selten wirklich gebucht werden. Bei den Vorstellabenden sind sie dabei und dann war es das.“

Zesamm‘

DAs Bild zeigt die Band „Zesamm'“ am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Diese Band war zuvor noch nie auf dem KaJuJa Vorstellabend. Es ist die Band „Zesamm‘“. 2021 gewannen die Jungs den Contest „Euer Song Für Köln“. Die Band startete mit dem bisher bekanntesten Song „Fastelovend Love“. Die Nervosität war ihnen anzumerken. Auch das Publikum konnte die Band zunächst nur schwer abholen. Mit einem Lied, das das Publikum in Schunkellaune versetze, fuhr die Band fort. Es hieß „Nor dat Do weiss“. Weiter ging es mit „C’est la vie Marie“. Die Band schaffte es jedoch nicht ganz, die Zuschauerinnen und Zuschauer mitzureißen.

Ne Jung us em Veedel (Marco Ages)

DAs Bild zeigt Marco Ages „Ne Jung us em Veedel“ am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Mit einer kleinen Tanzeinlage betrat er die Bühne. Er erklärte, dass er aus der Schlamasseljass kommt. „Der Name ist Programm“, so Marco. Nach einigen Sätzen fing er sich die ersten Lacher ein. Seine Geschichte handelte von seiner Familie. Die Aufmerksamkeit hatte er spätestens beim dem Gag „Schwäne bleiben auch ein Leben lang zusammen, sagte meine Frau. Da sagte ich: Ja deswegen haben die auch so nen Hals.“ Seine Rede handelte weniger vom Karneval, sondern vielmehr vom Leben in einem Kölner Veedel. Das kam beim Publikum gut an, wie viele Lacher und Klatscher auf die Schenkel verrieten.

Chanterella

Das Bild zeigt die Band „Chanterella“ am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Ein weiterer Newcomer schaffte es in diesem Jahr auf die Bühne des Kajuja Vorstellabends: „Chanterella“. Die junge Band nahm kurz nach ihrer Gründung beim „Loss mer Singe“-Newcomer Casting teil und gewann den Hauptpreis, sowie den Publikumspreis. Im Gegensatz zu den Newcomern „Zesamm‘“ konnte die Band die Zuschauerinnen und Zuschauer schneller abholen. Auf der Bühne sorgten sie mit ihrem Song „Stonn op dich“ für Stimmung, die sich direkt auf das Publikum übertrug. Anschließend stimmten sie das Lieb „Jaqueline“ an. „Über die Marie wird hier in Köln so oft gesungen, deswegen haben wir uns für die Jaqueline entschieden,“ erklärte der Frontmann Yannick Weingartz. „Der Song hat absolut Ohrwurm-Potenzial“, lachte Lea, 26, aus Köln-Ehrenfeld.

Mit ihrem Song „Veedel-Love“ verabschiedeten sich die Jungs. Dieser Song heizte das Publikum noch einmal richtig ein, am Ende gab es Standing Ovations.

Tanzcorps Rheinmatrosen und Rheinmatrose Minis der Große Mülheimer Karnevals-Gesellschaft

Das Bild zeigt die Tanzcorps Rheinmatrosen und Rheinmatrosen „Minis“ der Große Mülheimer Karnevals-Gesellschaft 1903 am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Die Tanzgruppen liefen auf das Lied „Heidewiska der Kapitän“ ein. Zunächst stellten sich die „Minis“ für den Tanz auf. Die Mädels und Jungs sorgten sofort für Stimmung durch lautes Mitsingen und auffällige Choreografien. Mit einigen Sprüngen und Drehungen konnten die „Minis“ die Zuschauerinnen und Zuschauer überzeugen. So laut, wie nach diesem Auftritt war das Publikum den ganzen Abend noch nicht. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer standen auf und klatschen mit den Händen in der Höhe.

Das war jedoch erst der Anfang. Nun stellten sich die erwachsenen Tänzerinnen und Tänzer auf.   Sie legten sofort mit einer Sprungfigur los, woraufhin das Publikum aufjubelte. Auf „Loss mer Springe“ brachte die Tanzgruppe eine kaum greifbare Energie in das Theater am Tanzbrunnen. Etwas fernab vom traditionellen Gardetanz konnten sie das Publikum nicht weniger konservativen und lockeren Tanzschritten aus der Reserve locken. Das Publikum zeigte sich am Ende des Auftritts begeistert und klatschte wild mit.

Ne Spätzünder (Frank Friedrichs)

Das Bild zeigt Frank Friedrichs „Ne Spätzünder“ am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Der Spätzünder macht seinem Namen alle Ehre, da er erst spät zur Bühne fand. 2020 wurde er mit dem Kajuja-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Mit lauter, tiefer Stimme begrüßte er die Gäste im Tanzbrunnen. Mit Witzen über Veganer oder den siebten Tofu-Himmel kam er bei der älteren Generation etwas besser an als bei der Jüngeren. „Ich finde das jetzt nicht schlimm, aber das ist schon ein sehr klischeehafter Witz,“ erklärte Jana, 23, aus Köln. Dennoch konnte der Spätzünder sich viele Lacher einfangen. Viele Witze gingen auf die Kosten der jüngeren Generation, nach dem Motto „Generation Z erklärt für Boomer“. Damit kam er bei der Generation 50+ besonders gut an. Die lachten am lautesten. Am Ende seines Auftritts erntete er viel Applaus und einige Pfiffe.

Aluis

Das Bild zeigt die Band „Aluis“ am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Aluis wurde im Mai 2020 gegründet. Bereits 2021 gewannen die 4 Jungs das „Loss Mer Singe“-Casting. Das Publikum und die Jury stimmte für die junge Band. Die Jungs legen Wert auf Modernität, weshalb sie ihrem Publikum fast ausschließlich Kölsch-Rock präsentieren. Die Jungs legten los mit ihrem Song „Danzmarieche“. Auch diese Band hatte es etwas schwerer das Publikum für sich zu gewinnen. Nach einigen Aufforderungen zum Mitsingen und -tanzen von der Band, ließen sich einige Zuschauerinnen und Zuschauer jedoch überreden. Während des zweiten Songs brachte der Frontsänger Groß und Klein mit dem Lied „Tegernsee“ zum Schunkeln und Kuscheln. Zum Ende des Songs sang der gesamte Tanzbrunnen laut mit. Zum Lied „Wenn Kölle danzt“ standen die ersten Reihen auf und wippten im Takt mit. Die ältere Generation schien weniger begeistert als die jüngeren Jecken. Da sie die jüngste Band auf der gesamten Band waren, durften die Jungs noch ein viertes Lied trällern: „Alt und Jung“ Das Lied schrieben sie gemeinsam mit dem Komponisten Ludwig Sebus, der ebenfalls zu Gast beim Kajuja Vorstellabend war. Für diesen Auftritt hallte es Applaus und es gab Standing Ovations für die Jungs und Sebus.

King Loui

Das Bild zeigt die Band „King Loui“ am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Die Band bestehend aus Julian, Kai, Max, Harun und Pascal konnte sich bereits in den letzten beiden Karnevalssessionen unter Beweis stellen und schafften es auf die Sampler „Karneval der Stars 50“ und „Karneval der Stars 51“. Heute starteten die Jungs mit viel Stimmung und ihrem Song „Bliev he“. Nach und nach standen einige Jecken auf und fingen an zu tanzen. Mit „Mam hät jesagt“ ging es weiter. In der ersten Reihe ging es jeck zu: Es wurde ein kleiner Dancefloor eröffnet, auf dem die Leute gemeinsam feierten und tanzten. Mit „Affsprung“ konnte die Band die Zuschauerinnen und Zuschauer in das Lied einbinden, indem die Gäste „Is mir ejal“ und „Niemals“ während der Performance mitschreien sollten. Mit tosendem Applaus wurden die Jungs verabschiedet.

Peter Löhmann

Das Bild zeigt Peter Löhmann am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Der Schweizer nimmt das Publikum gern mal mit in seine Kindheit zurück. Mit lautem Organ startete er die Show. Zunächst befragte er eine Dame aus dem Publikum, woher sie komme. „Aus Bonn? Haben sie dich hier reingelassen?“ Einige Lacher folgten. Er erzählte von seiner Oma und von Milch mit Zwieback. Im Gegensatz zu den ersten beiden Rednern schenkte das Publikum ihm weniger Aufmerksamkeit. Dennoch versuchte er es mit Witzen aus seiner Kindheit. Langsam wirkte es. Es schien auf die Themen anzukommen, die er ansprach. Die herzlichen Geschichten kamen besser an als die Storys zur Spucke der Oma. Mit Sprüchen wie „Mach verrückte Dinge. Mach deiner Frau ein Kompliment – Ich weiß ist schwer, aber machs“ brachte er einige Leute zum Kopf-Schütteln. Zum Ende stellte er die Lieblingslieder seiner Oma vor. Hier standen die Leute auf und tanzten und sangen mit.

Stadtrand

Das Bild zeigt die Band „Stadtrand“ am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Seit fast 10 Jahren spielt die Band Stadtrand schon im Kölner Karneval mit. Ende Oktober bringen die Jungs ihr erstes Studioalbum „Kapitel 1“ raus.  Wichtig für die Band: „Karneval bedeutet Kölsch, aber Kölsch bedeutet nicht nur Karneval.“ Sie starteten ihrem Auftritt mit dem bekanntesten Song „Orjenal“. Einige Leute grölten mit und standen zum Schunkeln und Tanzen auf. Die Gäste sprangen und tanzten bis in die letzte Reihe. Mit „Kölsches Leed“ ging es weiter. Die Stimmen des Publikums hallten durch das Theater am Tanzbrunnen. Den Gesang konnte man bis vor die Eingangstüren hören. Das letzte Lied war „Ahle Kess“. Die Zuschauerinnen und Zuschauer brüllten mit und nahmen sich in die Arme. Mit Jubeln und Klatschen verabschiedeten die Leute die Band Stadtrand.

TG Kölsche Greesberger

Das Bild zeigt die Tanzgruppe Kölsche Greesberger am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Die Tanzgruppe Kölsche Greesberger betrat die Bühne um 22.35 Uhr. Zum Einlauf erhob sich das Publikum und klatschte. Die Mädels und Jungs stellten sich auf und tanzten und begeisterten durch akrobatische Sprünge. Auch die Hebefiguren ließen nicht zu wünschen übrig. Dennoch konnte die Tanzgruppe Kölsche Greesberger die Stimmung, die bei den Rheinmatrosen herrschte, nicht toppen.

Rhythmussportgruppe

Das Bild zeigt die Rhythmussportgruppe am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Die Truppe ist bekannt für ihre bläserlastingen Sounds und ihre sportlich aktive Bühnenshow. Am Kajuja Vorstellabend kamen die Jungs springend auf die Bühne, ganz getreu ihrem Namen. Mit ihrem Song Glanz und Gloria“ starteten sie und nahmen die Zuschauer und Zuschauerinnen mit ihren Dancemoves mit. Die hinteren Reihen konnte die Band mit ihrer Performance jedoch bis zum Schluss nicht erreichen. Trotz ruhiger Ballade wurde auch zuletzt im hinteren Teil des Theater im Tanzbrunnen wenig geschunkelt.

Scharmöör

Das Bild zeigt die Band „Scharmöör“ am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Die 5 Jungs der Band Scharmöör sind seit der Session 2019/2020 Teil der kölschen Musikszene. Am 29. September erschien das neue Album. Ihren Auftritt starteten sie mit dem Song „Seniora Colonia“. Der Song stammt von ihrem neuen Album „Scharmöör“. Es brauchte ein wenig Zeit, bis die Ersten anfingen zu tanzen. In den ersten Reihen herrschte jedoch bessere Stimmung als hinten. Sie begrüßten die Gäste und kündigten ihren zweiten Song „Danzoffizier“ an. Trotz allen Versuchen das Publikum zu motivieren, kam die Stimmung nicht ins Rollen.

Eldorado

Das Bild zeigt die Band Eldorado am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Die Jungs von Eldorado wurden mit lautem Applaus begrüßt. Unbekannt sind sie nicht, da sie bereits auf Veranstaltungen wie „Jeck im Sunneshing“ auftreten durften.  Sie stimmten „Zick zo lääve“ an. Anschließend sangen sie ihren Sessionssong „All-In“ an. Beim letzten Lied „Verlieb‘ dich nie (Thekenmädche)“ sprangen viele Gäste auf und sangen textsicher mit. Es wurde laut und ausgelassen mitgesungen und mitgetanzt.

Drummerholics

Das Bild zeigt die Drummerholics am 30. September 2023 beim Kajuja-Vorstellabend im Theater im Tanzbrunnen in Köln | Foto: Grümer

Als letzter Act kamen die Drummerholics auf die Bühne. Die Männer bauten innerhalb von wenigen Minuten ihre Trommeln auf und starteten. Drumsticks flogen durch die Luft und die Trommler zogen die Gäste schnell in ihren Bann. „Es war ein gebührender Abschluss. Die Jungs haben echt Stimmung gemacht,“ so Tatjana, 32, aus Bergisch Gladbach. Sie begeisterten das Publikum mit ihren Trommelkünsten und konnten sich so einen großen Applaus verdienen.

agr