Die Kölner Polizei hat am vergangenen Wochenende ihren Kampf gegen illegale Rasereien fortgesetzt. Innerhalb von nur 24 Stunden wurden drei Führerscheine eingezogen und entsprechende Strafverfahren eingeleitet.

Köln | Demnach startete das erste illegale Rennen am vergangenen Samstagabend- Ein 29-jähriger Mann berichtete über den Polizeinotruf, dass er am Pfälzischen Ring gerade Zeuge eines Autorennens geworden sei. Zwei Pkw sollen sich gegen 22:50 Uhr auf der Ringstraße in Fahrtrichtung Mülheim ein wildes Rennen mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h geliefert haben. Auch mindestens eine rote Ampel sollen die „Rennfahrer“ ignoriert haben. Eine Polizeistreife konnte die beiden Männer, 25 und 30 Jahre alt, anhalten und die Führerscheine der beiden einziehen. Ein Fahrzeug wurde sichergestellt, da die Beamten eine Manipulation an der Schalldämpferanlage vermuten hatten.

Nicht ganz 24 Stunden später meldeten zwei Zeugen einen 35-jährigen Pkw-Fahrer, diesmal auf dem Clevischen Ring. Der soll wiederholt und viel zu schnell rote Ampeln missachtet und sogar entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung gefahren sein. Zwischenzeitlich soll er sich dann ein Rennen mit dem Fahrer eines BMW der 5er-Reihe geliefert haben, bevor er über die Düsseldorfer Straße in Richtung Norden wegfuhr. Als der Fahrer nach rechts auf den Dünnwalder Kommunalweg abbiegen wollte, verlor er die Kontrolle. Der Wagen kam nach links von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Lichtmast auf der Mittelinsel. Das schwer beschädigte Fahrzeug stellten die Polizeibeamten ebenso sicher wie den Führerschein des unverletzten Fahrers. Die Fahndung nach dem flüchtigen BMW dauert an, so die Behörde weiter.

Das zuständige Verkehrskommissariat hat Ermittlungen wegen verbotener Kraftfahrzeugrennen (§ 315d Strafgesetzbuch) aufgenommen. Den Fahrern droht eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe, nachdem der Gesetzgeber im vergangenen Jahr den Straftatbestand nach mehreren, tödlichen Unfällen in den Sanktionskatalog des Strafgesetzbuches aufnahm.

Autor: Bernd F. Löscher