Das Symbolbild zeigt Reagenzgläser

Köln | Die Freien Demokraten (FDP) in der Bezirksvertretung Rodenkirchen haben für die Sitzung im Mai eine Anfrage zum Vorkommen der per- und polyfluorierten Chemikalie PFAS gestellt. Sie wollen wissen, ob im Stadtbezirk Rodenkirchen in den Böden, im Grundwasser oder in der Natur PFAS nachgewiesen wurden. Eine Anfrage, die nicht uninteressant ist, da sich im oder nahe des Stadtbezirks große Raffinerien und Chemieunternehmen befinden.

Was sind PFAS?

Per- und polyfluorierte Chemikalien werden mit der Bezeichnung PFAS abgekürzt. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geht davon aus, dass diese Stoffgruppe rund 10.000 verschiedene Stoffe enthält. Diese Stoffe kommen natürlich nicht vor, sondern werden seit den 1940er Jahren technisch hergestellt. So beschreibt das Bundesministerium zwei unterschiedliche Formen einmal kurzkettige und einmal langkettige PFAS. Vor allem die kurzkettigen PFAS sind sehr langlebig und verteilen sich in kürzester Zeit über das Wasser. Die langkettigen Varianten finden sich in Umwelt und Lebewesen. Sie sind ebenfalls sehr langlebig und reichern sich in verschiedenen Organismen bis hin zum Menschen an. Bei bestimmten PFAS wurden in den vergangenen Jahren auch gesundheitsschädigende Wirkungen nachgewiesen. Das Bundesministerium spricht von einer bedenklichen Kombination vor dem Hintergrund der Langlebigkeit. PFAS kommen unter anderem etwa in Löschschäumen bei Großbränden vor und können dort nicht ersetzt werden.

Die FDP im Stadtbezirk spricht von langlebigen und krebserregenden Stoffen und zitiert aktuelle Untersuchungen aus der EU, die von 12.000 Todesfällen pro Jahr durch PFAS ausgehen. Die FDP besorgt der Hinweis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, dass die Zahl der offiziell gemeldeten Fälle mit PFAS-Belastungen in den Böden und im Grundwasser von NRW stetig ansteige.

Das wollen die Bezirksvertreter wissen

Die FDP-Bezirksvertreter wollen nun von der Stadtverwaltung wissen, ob PFAS im Stadtbezirk Rodenkirchen etwa in Böden oder im Grundwasser nachgewiesen werden konnten. Sollte bereits ein Nachweis erfolgt sein, fragen sie, welche Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung aber auch Fauna und Flora ergriffen wurden. Zudem steht die Frage im Raum, wie die Gefahr von PFAS in Zukunft abgewendet werden können.

ag