"Kommste vonner Schicht, was Bessres gibt es nicht, als wie Currywurst", sang einst Herbert Grönemeyer in seinem Lied „Currywurst“. Currywurst essende Kommissare gehören zu den „Tatort“-Krimis wie Mord und Totschlag. So auch bei den Köln Tatort Kommissaren Max Ballauf und Freddy Schenk. Nach einem anstrengendem Arbeitstag stehen Ballauf und Schenk vor einem Imbisswagen und genießen während des Essens den Panoramablick von Kölner Dom und Altstadt. Seit Herbst 1997 ermitteln die beiden Kommissare und seit acht Jahren wird der Imbisswagen für eine typisch gewordene Kölner Tatortszene genutzt.

Angefangen hat alles vor acht Jahren mit der Suche nach einer Kegelbahn für den Köln Tatort. Der WDR entdeckte schließlich diesen Imbisswagen, der „ursprünglich in Rente sollte. Der Wagen ist 58 Jahre alt“, erklärt die Besitzerin Eva Vosen. Doch seitdem „geht dieser Wagen ausschließlich zum Tatort.“ Ganz am Anfang war sie beim Dreh dabei und legte die Würstchen für Max Ballauf und Freddy Schenk persönlich auf. Beim letzten Köln Tatort war ihr Lebensgefährte zu sehen. "Jeder Drehtag mit dem WDR und den Kölner Kommissaren ist wie ein neuer spannender Fall, den es zu lösen gilt", beschreibt Eva Vosen ihre Gefühle beim Dreh.

Kundschaft aus aller Welt
Wie kommt es nun, dass dieser Wagen am Schokoladenmuseum steht? „Im Schokoladenmuseum arbeitete einst ein junger Mann. Er suchte im Auftrag seines Vaters, der übrigens Kommissar war, nach dem Imbisswagen vom Köln Tatort. Fand uns und den Wagen schließlich auf der Weinwoche in Köln. Er wollte unbedingt, dass ich den Imbisswagen fest am Schokoladenmuseum platziere. Ich fand den Gedanken gräuslich. Eigentlich bin ich ja Schaustellerin“, erzählt Eva Vosen. Das war vor vier Jahren. Seitdem steht der Imbisswagen von Ostern an bis Ende Oktober am Schokoladenmuseum in Köln. Dazu gibt es noch einen gemütlichen Biergarten mit Blick auf den Rhein. Durch das Museum hat Eva Vosen sowohl  Lauf- als auch Stammkundschaft. „Die kommen mit dem Fahrrad von Siegburg, nur um hier zu essen“, erklärt die Besitzerin.

Mittlerweile haben viele Tatort Fans aus aller Welt den Imbisswagen besucht. Davon viele ausländische Gäste. „Das macht die ganze Arbeit  interessant und abwechslungsreich. Oft erhalte ich anrufe wo der Wagen steht", erklärt die Besitzerin. Sie musste sogar schon Autogramme geben. "Als Beweis für Fans, dass sie wirklich da waren". Der nächste Köln Tatort wird im November gedreht. Dann heist es für den Imbisswagen wieder umziehen zur "Schäl Sick", des Panoramas wegen. Der Wagen kann aber auch, wenn mal kein Drehtag anliegt, für festliche Feiern, Geburtstage und Hochzeiten angemietet werden.

Johannes Braun für report-k.de/ Kölns Internetzeitung