Das Symbolbild zeigt eine Fahne vor der Agentur für Arbeit Köln | Foto: Bopp

Köln | red, dts | 53.903 Arbeitslose meldet die Agentur für Arbeit Köln für den Monat August 2023 eine minimale Abnahme um 38 Menschen. Damit liegt die Kölner Arbeitslosenquote bei 8,8 Prozent. Deutschlandweit liegt die Quote 3 Prozentpunkte niedriger bei 5,8 Prozent. Die Steigerung der Arbeitslosenquote deutschlandweit und in Köln im Vergleich zum Vorjahr wird auf die schwache Konjunktur zurückgeführt.

Die Arbeitslosigkeit so die Agentur in Köln sinkt leicht. 2.700 Menschen schafften im August den Sprung aus der Arbeitslosigkeit und mehr als 1.500 neue Stellen seien gemeldet worden. In Köln gebe es damit mehr als 10.000 offene Stellen. Die Agentur für Arbeit in Köln folgert daraus, dass Arbeitskräfte dringend gesucht werden. Die offenen Stellen richteten sich vor allem für dual ausgebildete Fachkräfte. Aber diese Qualifikation haben die 53.903 Arbeitslosen in Köln nicht. Rund 30.000 von ihnen suchen Jobs auf Helferniveau. Also Jobs ohne abgeschlossene Ausbildung. Für solche Tätigkeiten waren aber nur 1.570 offene Stellen in Köln gemeldet. Bei den arbeitslos gemeldeten Fachkräften zeigt sich ein anderes Bild: 15.000 Arbeitslose treffen auf annähernd 6.000 offene Stellen.

Die Kölner Agentur spricht angesichts dieser Zahlen von einem Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt. Wenig Arbeitsplätze für Helferinnen und Helfer dafür eine hohe Nachfrage. Fachkräfte können sich dagegen den Job aussuchen. Die Agentur für Arbeit in Köln möchte daher mehr Menschen qualifizieren. 400 Kölnerinnen und Kölner hätten im August eine Qualifzierungsmaßnahme begonnen.

Mit 53.903 Menschen steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 621 Personen und die Quote um 1,2 Prozent. Im August waren 5.511 arbeitssuchende Ukrainerinnen und Ukrainer bei der Agentur für Arbeit in Köln gemeldet. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im August 2.539 Personen. Die Unterbeschäftigung in Köln liegt bei 67.381 Menschen. Im Vorjahr lag diese Zahl noch um 1.434 Personen oder 2,2 Prozent niedriger. Im August meldeten sich in Köln 3.545 Menschen in Köln arbeitslos. 2.753 Menschen nahmen eine Arbeit auf. Aktuell suchen noch 1.356 junge Kölnerinnen und Kölner eine Ausbildungsstelle. 1.812 Ausbildungsplätze sind derzeit noch unbesetzt.

Arbeitslosenzahl im August deutschlandweit gestiegen – schwache Konjunktur belastet

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August 2023 um 148.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat legte sie um 79.000 auf 2,696 Millionen Arbeitssuchende zu, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mit. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber Juli um 0,1 Punkte auf 5,8 Prozent.

„Die Sommerpause und die schwache Konjunktur hinterlassen ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt“, sagte BA-Chefin Andrea Nahles in Nürnberg. „Dennoch befindet er sich weiterhin in einer soliden Grundverfassung“, ergänzte sie. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im August bei 3,485 Millionen Personen.

Das waren 207.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung laut BA um 94.000 über dem Vorjahreswert gelegen. Saisonbereinigt sank sie gegenüber dem Vormonat um 10.000. Die Nachfrage nach neuem Personal war unterdessen erneut schwächer: Insgesamt waren bei der Arbeitsagentur im achten Monat des Jahres 771.000 Stellen gemeldet, 116.000 weniger als vor einem Jahr.

823.000 Personen in Deutschland erhielten im August 2023 Arbeitslosengeld, 86.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 3,957 Millionen. Gegenüber dem Vorjahresmonat war dies ein Anstieg um 110.000 Personen.

7,3 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Erwerbstätigkeit entwickelt sich weiter stabil

Im Juli 2023 sind rund 45,7 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Berechnungen am Donnerstag mitteilte, stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat leicht um 15.000 Personen. Im Juni war die Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert geblieben (+1.000 Personen).

Nicht saisonbereinigt sank die Zahl der Erwerbstätigen im Juli 2023 gegenüber Juni um 23.000 Personen (-0,1 Prozent). Der Rückgang fiel damit weniger stark aus als im Juli 2022 (-51.000 Personen). Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Juli 2023 um 0,7 Prozent (+333.000 Personen).

Im Mai und Juni hatten die Vorjahresveränderungsraten ebenfalls bei jeweils +0,7 Prozent gelegen. Im Vorjahresvergleich setzte sich somit im Juli 2023 der langfristige Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt in konstanter Weise fort. Im Juli 2023 waren nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung 1,33 Millionen Personen erwerbslos, so das Bundesamt weiter.

Das waren 144.000 Personen oder 9,7 Prozent weniger als im Juli 2022. Die Erwerbslosenquote sank auf 3,0 Prozent (Juli 2022: 3,4 Prozent). Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte lag die Erwerbslosenzahl bei 1,29 Millionen Personen und damit um 5.000 Personen oder 0,4 Prozent niedriger als im Vormonat Juni 2023. Die bereinigte Erwerbslosenquote blieb im Juli 2023 im Vergleich zum Vormonat weiterhin bei 2,9 Prozent.

ag