„Die letzten zehn Jahr sind eine Erfolgsstory“, fasste Michael Josipovic, stellvertretender Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung, die Entwicklung auf dem Büromarkt in Köln zusammen. Die Zahl von 358.000 Quadratmeter vermittelter Bürofläche im Jahr 2011 sei ein sensationelles Ergebnis und habe Signalwirkung für das Image der Stadt. 2010 lag die Zahl der vermittelten Flächen bei 271.000 Quadratmetern. Diese Bilanz wurde im vergangenen Jahr um 32 Prozent übertroffen. Einen großen Anteil daran hatten zwei Großabschlüsse mit den Konzernen Rheinenergie und Lanxess, die zusammen insgesamt 83.000 Quadratmeter benötigen. Der Durchschnitt der letzten zehn Jahr liegt bei 207.000 Quadratmetern.

Rheinauhafen Spitzenreiter beim Mietpreis
Einen Anstieg gibt es jedoch auch bei den Mietpreisen. Während die Bürospitzenmiete auch aufgrund der Großanmietungen um rund 4 Prozent auf 20,30 Euro pro Quadratmeter kletterte, lag der Preis für die Durchschnittsmiete bei 11,05 Euro pro Quadratmeter. Dies entspricht einem Anstieg um drei Prozent. Die höchsten Mieten zahlen Unternehmen für Büros im Rheinauhafen (18,56 Euro pro m2), Deutz (12,99 Euro) und in der Innenstadt (12,23 Euro). Am günstigsten ist eine Ansiedlung in  Nippes (7,44 Euro), Marsdorf (8,03 Euro) und Porz (8,86 Euro).

Die Zahlen ermittelte die Kölner Gewerbemaklerfirma Larbig & Mortag Immobilien und präsentierte sie nun zusammen mit Josipovic im „Büromarktbericht Köln 2011“. Josipovic betonte die große Stabilität des Kölner Büromarktes. Grund dafür sei die breit aufgestellte Wirtschaft der Stadt, die ein Mindestmaß an Vermietung garantiere. Für ihren Bericht wertete Larbig & Mortag insgesamt 640 Mietverträge.

Hohe Mieten sorgen für Leerstand

Die Leerstandsquote, also Immobilien, die nicht vermietet werden konnten, sank im Untersuchungszeitraum um 1 Prozent von 9,1 auf 8,1 Prozent. Das sind rund 602.000 Quadratmeter. Davon befindet sich ein großer Teil in den Stadtteilen Innenstadt, Ehrenfeld/ Ossendorf und Porz. Gründe dafür sind nach Auffassung von Uwe Mortag, einer der Geschäftsführer von Larbig & Montag, zu hoch angesetzte Preise, aber auch das Fehlen von genügend kleineren Büroflächen bis 300 Quadratmetern. Hinzu komme ein Sockelleerstand an kaum noch zu vermittelten Flächen, die den aktuellen Ansprüchen nicht mehr genügen. Die Lösung dafür seien Neubauprojekte, erklärte Geschäftsführer Markus Larbig.

„Wir hätten gerne ein paar Projekte mehr, die sich im Mittelsegment bewegen“, sagte Mortag. Viele der angedachten Vorhaben kämen nur schleppend aus der Planungsphase hinaus. Dazu zählen demnach der letzte Bauabschnitt des Rheinauhafens und das Gerling Quartiert, deren angesetzte Mietpreise jedoch aufgrund ihrer Lage hoch ausfallen und für viele mittelständische Unternehmen daher nicht in Frage kommen würden.

Positive Aussichten für 2012
Für das Jahr 2012 gehen die beiden Geschäftsführer von einer anhaltenden positiven Entwicklung aus. Ein erreichen der Rekordmarke von 2011 ist nicht zu erwarten. Mit einem prognostizierten Jahresendergebnis zwischen 250.000 oder 280.000 Quadratmetern ist aber erneut von einer Spitzenbilanz auszugehen. Dementsprechend dürften auch die Mietpreise stabil bleiben. Für eine markante Verbesserung der Leerstandquote mangele es dagegen an den erforderlichen Neubauprojekten.

[Björn Bourry für Report-k.de – Kölns Internetzeitung]