“Veränderung ist möglich – man muss es bloß tun,” schrieb Dr. Monika Hauser heute in das Gästebuch der Stadt Köln. Dass dieser Satz die Wahrheit spricht, bewies die Kölner Frauenärztin in den letzten 15 Jahren. In diesen unterstütze sie Frauen und Mädchen in Krisenregionen, die Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind. Heute empfing Oberbürgermeister Fritz Schramma Dr. Monika Hauser im Rathaus. “Der Fortschritt ist eine Schnecke” zitierte Frau Hauser dort Günter Grass’ berühmte Worte. “Aber mir scheint es, als würde die Schnecke der Menschenrechte für Frauen und Mädchen ganz besonders langsam kriechen.”

Alternativer Nobelpreis für Kölner Frauenärztin
1992 erfuhr Dr. Monika Hauser durch Medienberichte, wie sehr den bosnischen Frauen im Krieg die Würde genommen wurde. Vergewaltigungen und andere Formen sexualisierter Gewalt standen im Balkan-Krieg auf der Tagesordnung. In dieses Gebiet fuhr die Kölner Gynäkologin mitten hinein, um die dort lebenden Frauen zu unterstützen. Überrascht darüber, dass es noch keine Organisation gab, die den Frauen in Bosnien half, gründete Dr. Monika Hauser 1993 kurzerhand selbst eine. Seitdem setzt sich ihre Organisation “Medica mondiale e.V.” für vergewaltigte und von anderer Gewalt betroffene Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten ein. Für ihre Arbeit wurde sie am 8. Dezember mit dem Right Livelihood Award 2008, dem “Alternativen Nobelpreis” ausgezeichnet.

In der Begründung der Jury heißt es unter anderem: “Frau Dr. Hauser wird ausgezeichnet für ihren unermüdlichen Einsatz für Frauen, die in Krisenregionen schrecklichste sexualisierte Gewalt erfahren haben, und für ihren Kampf, ihnen gesellschaftliche Anerkennung und Entschädigung zu verschaffen.” Ziel ihrer Arbeit ist es, dass Frauen nicht einfach überleben, sondern in Würde leben. Dazu gehört auch, dass Frauen selbst Kontrolle über ihr Leben haben. Oberbürgermeister Fritz Schramma ehrte Dr. Monika Hauser heute mit warmen Worten: „Mit großartigem Engagement und unermüdlichem Einsatz zeigen Sie, dass mit Tatkraft, Mut und Kreativität Lösungen gefunden werden können.“

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung