Aktualisiert, 15:00 Uhr > IHK: "Verkehrspolitischer Unsinn"
Die Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK) kritisiert die Beschlüsse aus dem Verkehrsausschuss und hält den Rückbau der Bonner Straße für "Verkehrspolitischer Unsinn" und für völlig realitätsfern. "Der Mehrheitsbeschluss von Rot-Grün im Verkehrsausschuss, die Bonner Straße im Zuge des Weiterbaus der Nord-Süd-Stadtbahn auf nur noch eine Fahrspur für den Individualverkehr zurückzubauen, ist verkehrspolitischer Unsinn.", so die Reaktion von Dr. Herbert Ferger, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, fällt deutlich aus.

Bei der IHK Köln sieht man die Sachlage so: Die Bonner Straße nehme den von Süden kommenden Individualverkehr aus Bonn und Wesseling auf. "Die Vorstellung, diese Verkehrsteilnehmer würden künftig auf die Bahn umsteigen, ist nur eine längst widerlegte Wunschvorstellung, fern jeder Realität", so Ferger. Die Entscheidung stehe aber nahtlos in der Reihe verkehrspolitischer Fehler der Vergangenheit, etwa bei der Venloer oder der Bergisch-Gladbacher Straße.

Die IHK Köln moniert, dass immer wieder aus eher ideologischen Gründen die großen radialen Zubringer verengt und zurückgebaut würden, ohne die Auswirkungen auf das verbleibende Verkehrsnetz und die City zu beachten. Die Bonner Straße übernimmt Erschließungsfunktionen für den gesamten Kölner Süden inklusive südliche Kölner Innenstadt. Rund 20.000 Fahrzeuge nutzen die Straße täglich. "Diese", so Ferger, "werden sich nicht in Luft auflösen." Würden die Pläne von Rot-Grün Wirklichkeit, seien Verkehrsstörungen und folglich eine höhere Luftverschmutzung programmiert. "Ich hoffe sehr," so der IHK-Hauptgeschäftsführer, "dass sich im Rat der Stadt die Vernunft durchsetzt und dieser Beschluss zu Gunsten der Wirtschaft und der Bewohner des Viertels korrigiert wird. Denn bei aller Unterstützung für den ÖPNV – das letzte, was der Wirtschaftsstandort Köln derzeit gebrauchen kann, ist das Image einer autofeindlichen Stadt!"

[ag; Quelle: Grüne und IHK Köln]