Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein von 1888 kann auf ein erfolgreiches Jahr 2010 zurückblicken. Denn im vergangenen Jahr traten 1.200 Mitglieder dem Verein bei, der damit nun laut eigener Angaben der größte seiner Art in Deutschland ist. 2010 führte der Verein 15.000 Beratungen durch. Besonders häufig wurde dabei zu den Themen „Rückstand von Mieten“ und Nebenkosten nachgefragt. Im kommenden Jahr will sich der Verein nun vornehmlich den Themen Migration, energetische Sanierung von Wohnungen und der Ertüchtigung von Wohnungen für Senioren widmen. Dazu fordert der Verein etwa die Erstellung eines „Masterplans Wohnen“. Denn das könnte Bauwilligen Aufschluss geben. In diesem Zusammenhang fordert der Verein auch die Einführung eines Wohnungsbaulotsen, um Bauwilligen den Kontakt zur Verwaltung zu erleichtern.

"OB entzieht sich den Problemen"
Kritik übte der Verein heute auch an der Stadtgestaltung Kölns. Hier fordert der Verein mehr Einheitlichkeit bei der Planung uns bessere Abstimmung zwischen den einzelnen Ämtern – etwa dem Amt für Stadtentwicklung und der Gebäudewirtschaft. Aufgrund der mangelnden Ämterabstimmung würde die Erstellung von Bebauungsplänen oftmals zu lange dauern. Zwar habe Kölns Oberbürgermeister eine Offensive angekündigt, sich vorrangig solcher Dinge in Köln zu widmen, der Verein könne jedoch keine Änderungen zum Positiven erkennen. Der Verein erklärte zudem, dass Roters sich bislang nicht dazu geäußert hätte, wie die Realisierung des Masterplans finanziert werden solle. Zudem würde es zwischen Politik und Verwaltung anscheinend Meinungsverschiedenheiten über das Budget für den Masterplan geben.

Ungelöst sei bislang auch die Problematik für die Nutzung des öffentlichen Raumes. Im Sommer hatten einige Anwohner gegen die entstehende Party-Szene auf dem Brüsseler Platz geklagt. Zwar hätten einige Politiker sich vor Ort informiert, ein schlüssiges Konzept wäre jedoch bislang nicht vorgelegt worden, kritisiert der Verein. „Vielmehr scheint es ausgemachtes Ziel des Oberbürgermeisters zu sein, sich den Problemen in der Verwaltung zu entziehen“, erklärt der Verein in einer schriftlichen Stellungnahme.

[cs]