Köln | Die Kölner Industrie- und Handelskammer hat eine neue Broschüre aufgelegt mit dem vielversprechenden Titel: „Irgendwas mit Medien!?“ – Neue Broschüre „Medienkarriere“ der IHK Köln bietet Orientierung für Berufseinsteiger.“ Aber Vorsicht, die Broschüre zeichnet ein einseitiges Bild von Ausbildungsberufen und Aufstiegsqualifikationen und blendet die Hochschulausbildung, die für eine wirkliche Karriere in den Medien Grundvoraussetzung ist, völlig aus.

Dr. Ulrich Soénius und Gregor Berghausen, die für die Broschüre verantwortlich zeichnen, wollen nach Ihrer eigenen Darstellung Orientierung geben. Dies tut die Broschüre sicherlich auch im Bereich Ausbildungsberufe, wenn man nur den Einstieg in einen Medienberuf betrachtet. Aber eben nur im Bereich Ausbildungsberufe und später im Bereich der IHK Fortbildung. Also Klartext: Es ist eine Werbebroschüre für die IHK Zertifizierungen.

Da heißt es im Vorwort: „Die Broschüre „Medienkarriere“ der IHK Köln vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der Medien – und der Wege in die Medien. Zur besseren Orientierung stellt sie die Medienwirtschaft anhand der fünf Teilmärkte Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Print & Verlage, Werbemarkt & Kommunikation sowie Digitale Wirtschaft & Games vor. Jedes Kapitel wirft einen Blick auf die jeweilige Teilbranche – und auf typische Aus- und Weiterbildungswege. Natürlich sind auch andere Ein- und Aufstiege denkbar; die Vielzahl der Varianten lässt sich an dieser Stelle nicht wiedergeben.“

Von einer berufsständische Körperschaften des öffentlichen Rechts darf man hier mehr Transparenz und vor allem klare Einordnungen erwarten. Neben den Ausbildungsberufen und Angeboten einer Weiterqualifizierung durch die IHK ist vor allem das Studium Grundvorraussetzung für eine Karriere in den Medien. Wer dies verschweigt streut jungen Menschen Sand in die Augen, vor allem in einem Markt der nicht vor Transparenz strotzt und in dem in den letzten Jahren viele private Anbieter zu den klassischen staatlichen Universitäten, Fachhochschulen und Akademien kamen. Ein Ausbildungsberuf kann eine gute Alternative sein, etwa wenn man die extrem strengen Aufnahmeprüfungen an den staatlichen Hochschulen nicht schafft, oder keinen der wenigen und begehrten Plätze erhält.

Die Broschüre für Ausbildungsberufe in den Medien ist bei der IHK Köln erhältlich. 

Autor: Andi Goral