"Sexualisierte Gewalt hat viele Gesichter – sie beginnt bei sexualisierter Sprache und Bildern und geht bis zu tätlichen Übergriffen", betont der Kölner Jugendring in einer schriftlichen Stellungnahme. Dabei spricht sich der Jugendring gegen jede Form der sexualisierten Gewalt aus. Ziel müsse es sein, Kinder und Jugendliche stark zu machen, damit sie ihre eigenen Grenzen setzen können, aber auch aufmerksam für die Grenzen anderer werden und Hilfe holen, wenn sie sexualisierte Gewalt beobachten. Darüber hinaus spricht sich der Jugendring auch gegen so genannte Ekelrituale aus, von denen etwa der Kölner Verein "Zartbitter" berichtet [mehr dazu lesen Sie hier >>>].

Trotzdem, so der Jugendring, sei eine Diskussionen um bürokratische Absicherungen durch die Einführung von Führungszeugnissen bei Ehrenamtlichen keine Lösung. Denn Führungszeugnisse könnten derartige taten nicht verhindern. "Wir befürchten, dass die Einführung des Führungszeugnisses für Ehrenamtliche die Debatte beruhigt und ebenso potentiellen Täter und Täterinnen ohne Eintragung in Sicherheit wiegen könnte, da Scheinsicherheit unaufmerksam macht", so der Jugendring. Zudem dürfte das ehrenamtliche Engagement durch den bürokratischen Aufwand nicht erschwert werden. Der Kölner Jugendring fordert stattdessen eine sinnvolle, inhaltliche und nicht bürokratisierende Präventionsdebatte, die Ehrenamtlichen hilft, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und potentielle Täter und Täterinnen verschreckt.

[cs]