Die sterblichen Überreste des Heiligen Heribert befinden sich in einem Schrein in der Pfarrkirche in Deutz. Foto: Eppinger

Köln | Er war ein Freund von Kaiser Otto III. und hat als Reichskanzler Maßstäbe gesetzt. Er legte durch die Ansiedlung von Benediktinern und die Gründung der Abtei Deutz 1002 den Grundstein für die Ausdehnung und die Blüte des Rechtsrheinischen.

Seine sozial-karitative Arbeit war wegweisend. In der Zeit der großen Hungersnöte um 1005/1006 sorgte Heribert systematisch dafür, dass den Armen geholfen wurde.

Kölner Köpfe: Der Heilige Heribert war Kölner Erzbischof

Die Rede ist vom Heiligen Heribert, der als Kölner Erzbischof auch ein besonders gewissenhafter Politiker war. Er wurde 970 in Worms geboren und in seiner Heimatstadt zunächst Dompropst. 995 weihte man ihn zum Priester. Drei Jahre später ernannte ihn Otto III. zum Kanzler von Germanien. 999 wählte ihn das Kölner Domkapitel zum Erzbischof. Gestorben ist Heribert 1021 in Köln.

Seine sterblichen Überreste befinden sich in einem Schrein in der Pfarrkirche in Deutz, die seinen Namen trägt. Der um 1175 fertiggestellte Schrein gilt als eines der Hauptwerke der romanischen Goldschmiedekunst. Schon kurz nach seinem Tod setzte an seinem Grab, das sich in der Abtei Deutz befand, die Heiligenverehrung ein. Auch der Schrein befand sich ursprünglich in der Klosterkirche Alt St. Heribert der Abtei Deutz.

Die römisch-katholisch Pfarrkirche St. Heribert an der Deutzer Freiheit ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Foto: Eppinger

Die römisch-katholisch Pfarrkirche St. Heribert an der Deutzer Freiheit ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika. Im Volksmund wird sie gerne auch als „Düxer Dom“ bezeichnet. Die Kirche steht auf dem Grundstück des ehemaligen Tempelhofs, dessen Name auf den Templerorden zurückgeht, der dort bis 1312 residierte. Daran erinnert auch noch die heutige Tempelstraße in Deutz, die Postadresse der Kirche. Erbaut wurde das heutige Gotteshaus zwischen 1891 und 1896 unter Leitung des Düsseldorfer Architekten Caspar Clemens Pickel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark beschädigten Gotteshaus wieder aufgebaut und neu gestaltet.

Zu sehen ist hl. Heribert außerdem als Figur am Rathausturm. Außerdem zeugen mehrere noch rhaltene Gegenstände vom Leben des Heiligen. Dazu gehört ein seltener Seidenstoff genauso wie seine Trinkschale, ein um 1000 in England gefertigter Stab aus Walrosszahn und sein wertvoller Kamm aus Elfenbein.