Qualität und eine zuverlässige Kulturpolitik, das seien seine Ziele, so Georg Quander. „Ich bin angetreten mit dem Ehrgeiz, bis zur Hälfte meiner Amtszeit spür- und sichtbare Verbesserungen auf den Weg gebracht zu haben“, erklärt er. Das habe er erreicht, stellt er zufrieden fest. Als wichtigen Punkt nennt er die Neubesetzung der Spitzenposition in acht von 19 Kulturinstitutionen, wie beispielsweise am Schauspielhaus und in der Oper. „Das macht einen gewaltigen Wandel deutlich“, sagt Quander und hebt hervor, dass er vier dieser Positionen, die vorher Männer innehatten, mit Frauen besetzt habe.

Kulturentwicklungsplan
Die Kultur habe in Köln sehr schlechte Rahmenbedingungen gehabt, als er sein Amt angetreten habe, erläutert Georg Quander. Sein Ziel: die Grundlagen für eine verlässliche Kulturpolitik in Köln zu schaffen. Das sei ihm gelungen, meint Quander und weist auf den Kulturentwicklungsplan hin, der am Dienstag letzter Woche vom Kulturausschuss verabschiedet wurde. Der Plan berücksichtigt institutionelle und die freie Kulturszene gleichermaßen und wird am 30. Juni dem Rat vorgelegt.

Höheres Budget für Kunst und Kultur
Ein deutliches Zeichen der verbesserten Situation von Kunst und Kultur in der Stadt sei die Erhöhung des Budgets von drei auf sechs Prozent des Haushaltes. Eine Aufstockung hatte Quander gleich zu Beginn seiner Tätigkeit als Kulturdezernent bei der Stadt eingefordert. „Gute Kunst und Kultur gibt es schließlich nicht zum Nulltarif“, erklärt er. 2007 wurden die Fördermittel gegenüber 2006 um 2,5 Millionen Euro auf fünf Millionen Euro erhöht, in den Folgejahren 2008 und 2009 nochmals um jeweils 600.000 Euro.

Viele neue Stellen geschaffen
Es habe in vielen Einrichtungen deutliche Verbesserungen durch mehr Mitarbeiter gegeben, so Quander weiter, verwaiste Referate habe man neu besetzen können und das Kulturamt, das eigentlich bis auf fünf Stellen abgebaut werden sollte, habe er sichern können. Unter anderem seien in den Museen 40 neue Stellen geschaffen worden, auch die Stadtbibliothek verfüge nun über mehr Mitarbeiter. Im Historischen Archiv wurden nach der Katastrophe vom 3. März zwei Diplom-Restauratorenstellen wieder besetzt, zusätzlich zwei neue Restauratorenstellen und die die Stelle eines wissenschaftlichen Archivars geschaffen.

Schauspielhaus: „mehr Qualität als früher“
Zufrieden weist der Kulturdezernent unter anderem auch auf das Schauspielhaus hin. Hier gab es eine Budgetaufstockung um 500.000 Euro ab der Spielzeit 2007/2008, ab 2008/2009 eine weitere Erhöhung um 600.000. Der vom ihm berufenen Intendantin Karin Beier sei eine deutliche Qualitätssteigerung gelungen. Vor seinem Amtsantritt habe es Pläne gegeben, Köln und Bonn im Schauspielbereich zu fusionieren, schildert Georg Quander, Pläne, de er strikt ablehnte. „Eine Stadt wie Köln braucht ein eigenes Schauspiel.(…) Köln ist eine Stadt, die die Selbstdarstellung liebt, warum sollte sie die Darstellung nicht lieben?“ so Quander.

„Weitere Projekte auf den Weg gebracht“
Außerdem seien viele weitere Projekte auf den Weg gebracht worden, erklärt der Kulturdezernent, beispielsweise die Sanierung / Neubau des Schauspielhauses, die Erweiterung des NS-Dokumentationszentrums, eine Erweiterung des Stadtmuseums, das Kinderkulturhaus werde Ende August eröffnet. „Es gibt ein neues Bewusstsein für die Notwendigkeit für Kunst und Kultur in Köln, die Kultur ist wieder zu einem Thema für die Politik geworden,“ stellt Quander fest und zeigt sich stolz, dies in der Hälfte seiner Amtszeit erreicht zu haben.

[sb; Foto: Philip Heisterkamp]