Köln | Zur Ratssitzung am kommenden Dienstag hat die Linke-Fraktion im Rat der Stadt Köln einen Antrag eingebracht, der Menge und Qualität der Schulplätze für Kinder von Flüchtlingen erhöhen und deren Zuweisung unterstützen soll.

Dazu erklärte Jörg Detjen, Fraktionssprecher der Fraktion Die Linke: „Kinder und Jugendliche, die in Flüchtlingswohnheimen leben, befinden sich in einer permanenten Ausnahmesituation. Sie mussten ihr angestammtes Umfeld verlassen, haben oft traumatische Erlebnisse hinter sich und leben nun auf beengtem Raum. Die Zukunft ihrer Familie ist ungewiss. Der Besuch einer Schule ist lebenswichtig für sie.“ In der Schule erhielten sie nicht nur Bildung und damit Zukunftschancen. Sie lernten auch die deutsche Sprache. Der Kontakt zu Gleichaltrigen außerhalb der Flüchtlingsunterkunft schaffe Normalität, so Detjen weiter. „Das hilft ihnen, sich in der neuen Lebenssituation zurechtzufinden. Deshalb müssen sie schnell und wohnortnah beschult werden.“

In einigen Stadtvierteln würden schon jetzt Plätze in Seiteneinsteigerklassen knapp, so die Linksfraktion. Deshalb sollen Schulen, die Seiteneinsteigerklassen bilden, schneller saniert beziehungsweise ausgebaut werden. Außerdem müssten die Schulen gezielt angesprochen und von Stadt und Bezirksregierung über die finanziellen und personaltechnischen Voraussetzungen informiert werden. Dazu gehöre auch, dass sie explizit aufgefordert würden, Seiteneinsteigerplätze zur Verfügung zu stellen, so das Argument der Linkenfraktion.

Die Lehrer solcher Klassen sollten an einem umfangreichen Fortbildungsangebot teilnehmen können, so die weitere Forderung der Linken. Dieses könne über vorhandene Fördertöpfe beim Schulamt und dem regionalen Bildungsbüro finanziert werden. Schließlich solle das Kommunale Integrationszentrum ausreichend Personal haben, um die Eltern der Flüchtlingskinder weiterhin innerhalb einer Woche beraten und vermitteln zu können.

Autor: dd