Füttern ist falsch verstandene Tierliebe
Viele Bürger fühlen sich mit dem einsetzenden Winter dazu veranlasst, die Wasservögel in den Parkanlagen zu füttern. Dies ist laut Stadt jedoch falsch verstandene Tierliebe. Denn das Fütter vergiftet langfristig die Weiher. Diese Erfahrung machte die Stadt Köln erst in diesem Sommer [report-k.de berichtete]. Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen hat in den Sommer- und Herbstmonaten die Wasserqualität der Weiher in den Kölner Grünanlagen untersucht. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass es in fast allen Gewässern zu hohe Nährstoffkonzentrationen gibt. Dieses in der Fachwelt Eutrophierung genannte Phänomen geht zu einem erheblichen Teil auf das Füttern der Wasservögel und Fische zurück. Die Fütterung zieht viel zu viele Enten und Schwäne an, in den Gewässern verbleiben Brotreste und Vogelkot. Der dadurch bedingte Anstieg der Nährstoffkonzentration kann zu einer Abnahme des Sauerstoffgehalts im Wasser und in deren Folge unter Umständen zum Auftreten von Botulismus und Blaualgen führen. In beiden Fällen handelt es sich um für Tiere, aber auch für Menschen giftige Bakterien. Fälle von Vogel- und Fischsterben haben das auch in Köln belegt.

Die Stadt richtet einen dringenden Appell an die Bevölkerung, das Füttern der Vögel unbedingt zu unterlassen. Das Amt für öffentliche Ordnung weist darauf hin, dass es sich beim Füttern der Wasservögel um eine Ordnungswidrigkeit handelt, die der städtische Ordnungsdienst mit Verwarnungs- und Bußgeldern von 35 bis 500 Euro ahndet.



[cs]