Symbolbild Filmproduktion

Köln | Die Förderung der NEW Film- und Medienstiftung geht an nordrhein-westfälische Filmemacherinnen und Filmemacher und Produzentinnen und Produzenten für drei Dokumentarfilme, zwei Spielfilme, vier Kurzfilme, zwei Animationsfilme, zwei Drehbücher sowie eine Projektvorbereitung. Nach Köln gehen Förderungen für einen Dokumentarfilm, zwei Spielfilme, drei Kurzfilme, zwei Animationsfilme und ein Drehbuch.

Dokumentarfilm

„Objekt“, Produktion: tvist, Buch und Regie: Loreto Quijada, Förderung: 80.000 Euro

Familienfotos, die wahllos in einer Straßenbahnhaltestelle in Köln liegen, lösen eine Suche nach ihren Besitzerinnen und Besitzer aus. Diese Suche nach den Fremden und die Rückgabe ihrer Erinnerungen wird für die Autorin und Protagonistin zu einer persönlichen Erkundung, die sich in fragmentarischer Weise in anderen Migrantinnen und Migranten in NRW widerspiegelt. Das Projekt erhielt bereits eine Projektentwicklungsförderung und wird nun gemeinsam mit tvist aus Köln realisiert. Quijada war 2020 Stipendiatin des Wim Wenders Stipendiums der Film- und Medienstiftung NRW.

Spielfilme

„Elefanten im Nebel“, Produktion: Die Gesellschaft DGS, Buch und Regie: Bikram Shah Abinash, Förderung: 60.000 Euro

In einem kleinen nepalesischen Dorf inmitten eines Waldes, der von wilden Elefanten bevölkert ist, ist Pirati die Matriarchin einer Gemeinschaft von Transgender-Frauen. Sie wünscht sich ein „normales“ Leben mit Master, in den sie verliebt ist, doch als eine ihrer „Töchter“ verschwindet, muss sie zwischen Liebe und Verantwortung für ihre Gemeinschaft wählen. Die Kölner DGS koproduzierte mit Unterstützung der Filmstiftung bereits die internationale Koproduktion „Goodbye, Julia“, die in Cannes mit dem Friedenspreis ausgezeichnet wurde und für den Sudan ins Oscar-Rennen geht. Nun koproduzieren sie das Debüt des nepalesischen Regisseurs Abinash „Elefanten im Nebel“. Er ist Absolvent der Locarno Filmmakers Academy sowie von Berlinale Talents und der Asian Film Academy.

„Takotsubo“, Produktion: 2Pilots, Buch und Regie: Miki Polonski, Förderung: 60.000 Euro

Ran lebt mit seiner aus Russland eingewanderten Familie in Israel. Freundin Ella beendet bald ihren Militärdienst, das Leben könnte schön sein. Doch Rans Bruder Uri ist ein Spieler, der mit immer größerer Rücksichtslosigkeit Hilfe und Geld einfordert, Rans Mutter Ina hat ein in vielerlei Hinsicht gebrochenes Herz, Rans Onkel Syoma ist schizophren und Rans Vater Vova keine Hilfe. Was kann Ran tun? Miki Polonski wurde für das Drehbuch seines poetisch erzählten Familiendramas schon vielfach ausgezeichnet u.a. in Cannes. Der Dreh der internationalen Koproduktion soll im Dezember 2023 in Israel beginnen, die Kölner 2Pilots koproduzieren.

Kurzfilme

„Pura Vida Ibiza“, Produktion, Buch und Regie: Jens Schillmöller, Förderung: 25.000 Euro

Der jung gebliebene Mittvierziger Ritchie lernt eine Gruppe Jugendlicher rund um die 18jährige Nelly kennen. Das Aufeinandertreffen zweier Generationen führt zu Missverständnissen. Und dann ist da noch die Sache mit seinem Tattoo. Der Kölner Filmemacher Jens Schillmöller dreht mit Benjamin Höppner in der Hauptrolle in Köln.

„Turtle & Albion“, Buch: Malte Vogt, Regie: Fitore Muzaqi, Förderung: 25.000 Euro

Der dreizehnjährige Albion pflegt während der Schulferien seinen schwer kranken, achtjährigen Bruder Mensur. Als Mensur ihm erzählt, dass er sich in eine Schildkröte verwandeln wird, muss Albion sich entscheiden: Glaubt er seinem kleinen Bruder und hilft ihm bei der Verwandlung – oder muss er Verantwortung übernehmen und sich den Erwachsenen anvertrauen? Autor Malte Vogt, Regisseurin Fitore Muzaqi und Produzent Christopher Albrodt studierten an der ifs köln, Kameramann Mahmoud Belkahel an der Kunsthochschule für Medien Köln.

„Die Sandale meiner Schwester“, Produktion, Buch und Regie: Semih Korhan Güner, Förderung: 10.000 Euro

Ein Tag im Freibad, Zoel taucht nach einer Sandale, plötzlich bricht das Chaos aus. Regisseur Semih Korhan Güner arbeitete selber als Rettungsschwimmer, bevor er sein postgraduales Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln abschloss. In seinem 6-minütigen Kurzfilm lässt er auch eigene Erfahrungen einfließen. Die Unterwasserkamera im Schwimmbad führt Cedric Ernoult, ebenfalls KHM-Absolvent.

Animationsfilme

„Ludwig“, Produktion, Regie und Buch: Alireza Darvish, Förderung: 25.000 Euro

Der Animationsfilm ist vom Leben Ludwig Sebus inspiriert: der berühmte deutsche Folklore-Sänger, auch bekannt durch seine Kölner Karnevalslieder, ist bereits 98 Jahre alt. Geboren zu werden, in einer Zeit und an einem Ort, ist nichts, was man selber wählen kann. Die Erfahrung ein Kind zu sein während eines Weltkrieges und in dieser Situation als Kriegsmaterial verbraucht zu werden, ist eine bittere Wahrheit. Der Kölner Animationsspezialist und Künstler Alireza Darvish zeigt in seinem Film auf poetische Weise die Auseinandersetzung und Reflexion gegen jede Art von Gewalt in Form von Krieg.

„Meine Wurzeln“, Produktion, Regie und Buch: Ivan Morales Jr., Förderung: 25.000 Euro

Der Brief eines Mannes an einen Baum. Erinnerungen und Träume verschmelzen zu einer organischen Erzählung über eine artübergreifende Beziehung. Ein persönlicher Animationsfilm mit dokumentarischen Elementen. Eine Reflexion über unser Verhältnis zur Natur. Neben der Animationskunst ist der in Köln lebende deutsch-brasilianische Filmkünstler auch als Cutter und Drehbuchautor tätig.

Drehbuchförderung

„Außen ist nicht das, was zählt“, Buch: Luka Lara Steffen, Förderung: 10.000 Euro

In einer unfreien Welt verliebt sich die angepasste Levi in die rebellische Jules und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen: alles riskieren und fliehen oder sich dem aufgezwungenen weiblichen Schicksal fügen. Die Kölner Autorin und Regisseurin Luka Lara Steffen studierte an der Kunsthochschule für Medien und wurde bereits mit dem Förderpreis des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund|Köln ausgezeichnet.

Als Jury für die Förderentscheidungen im Bereich Produktion benannte das Filmbüro NW den Autor und Produzent Christian Becker, den Produzent Andreas Brauer sowie die Regisseurin Britta Wandaogo. Der neue Einreichtermin für die Vereinfachte Förderung Produktion ist der 17. November.

agr