14:45 Uhr > Das Unternehmen meldet, dass alle bei der Explosion verletzten Mitarbeiter mittlerweile das Krankenhaus wieder verlassen konnten und nach Hause oder auf eigenen Wunsch auch an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt seien. Mittlerweile steht auch fest, dass die bei der Explosion entstandene Druckwelle Fensterscheiben außerhalb des Werkes zerstörte.

12:10 Uhr > Anlage ist stillgelegt
Auf einer Pressekonferenz erläuterten Vertreter von Lyondell Basell, aber auch der Leiter der Kölner Berufsfeuerwehr Stephan Neuhoff den Ablauf, die ersten Sicherungsmaßnahmen und den Stand der Rettungsmaßnahmen. Andreas Anker, der bei  LyondellBasell für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich zeichnet präzisierte die ersten Angaben des Unternehmens. Die Explosion ereignete sich gegen 6:04 Uhr im nördlichen Teil des Werksgeländes von  LyondellBasell. Betroffen war eine LDPE-Anlage in der Ethylen hergestellt wird, das als Rohstoff für die Produktion von Gebrauchsgegenständen wie Verpackungsfolien oder medizintechnische Produkte Verwendung findet. Sofort habe man die lokalen Behörden alarmiert, die eigene Werksfeuerwehr und die von Shell seien unverzüglich am Einsatzort gewesen. Die Anlage sei kontrolliert, wie es in Störfallsituationen nötig sei, heruntergefahren worden, so der Sprecher des Unternehmens und entspannt worden. Damit findet dort nach dem Störfall derzeit keine Produktion mehr statt. Eike Peltzer, der Leiter der Werkfeuerwehr, erklärte, dass bei Eintreffen der Feuerwehr vor Ort kein Brand oder offenes Feuer wahrzunehmen oder zu löschen gewesen sei.

Mit dem eignen medizinischen Dienst und Rettungskräften aus Wesseling habe man sieben Verletzte Menschen versorgt. Alle wurden vorsorglich in Krankenhäuser gebracht. Zwei der Arbeiter sind mittlerweile an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt, fünf befinden sich zu weitergehenden Untersuchungen in HNO Abteilungen. Die Mitarbeiter erlitten durch den lauten Knall ein leichtes Trauma, dass sich durch Ohrensausen bemerkbar mache. Äußere Verletzungen hatten die Mitarbeiter aber nicht. Eine sofort eingeleitete Stoffmessung nach gefährlichen Stoffen die in die Atmosphäre gelangen könnten verlief, obwohl es sich um eine freistehende Anlage handelt negativ. „Wir entschuldigen uns für den Vorfall“, so Anker, „können aber eine Gefährdung unserer Nachbarn und umliegenden Gemeinden ausschließen“.

Stephan Neuhoff, Leiter der Berufsfeuerwehr Köln, erläuterte, dass der Knall der Explosion im Kölner Süden, aber auch in Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und im Rhein-Erft-Kreis zu hören gewesen sei. Anrufe besorgter Bürger aus einem weiten Kreis würden das belegen. Die Berufsfeuerwehr habe umgehend mit Messungen in der Umgebung begonnen. Zur Sicherheit sei eine Sperrung der Industriestraße und Kerkrader Straße durch die Polizei veranlasst worden. Besonderer Schwerpunkt der Messungen der Kölner Feuerwehr lagen auch aufgrund der Windrichtung im Bereich Godorf. Einen Glasschaden, der auf die Explosion zurückzuführen sei, habe man in der Buchfinkenstraße ausgemacht.  LyonellBasell bittet Anwohner die womöglich auch geschädigt wurden, sich mit dem Unternehmen über das hier kommunizierte Bürgertelefon in Verbindung zu setzen. Die Kölner Feuerwehr war mit 35 Einsatzkräften vor Ort.

Stefan Wietfeld-Haltenhoff, einer der Notfallleiter, dass es in seinen 26 Dienstjahren bei  LyondellBasell zum ersten Mal zu einer solchen Betriebsstörung gekommen sei. Er und sein Kollege Thomas Maurer erläuterten die weiteren Schritte.  LyonellBasell als Betrieb der Störfallverordnung habe die Bezirksregierung Köln eingeschaltet, die auch schon vor Ort war. In Absprache mit der Bezirksregierung Köln wird es eine erste Begehung der betroffenen Anlage geben, zu der man auch externen technischen Sachverstand, wie etwa den TÜV Rheinland hinzubitten wird. Gemeinsam wolle man dann der Ursache für die Explosion auf den Grund gehen. Eine Begehung der Anlage zum jetzigen Zeitpunkt sei zu gefährlich, weil man nicht wüsste, ob durch die Druckwelle der Explosion Teile der Anlage sich gelöst hätten. Bei  LyondellBasell ist man um größtmögliche Transparenz bemüht. Schon nach der Pressekonferenz konnten Medienvertreter die Anlage von außen besichtigen. Eine Begehung ist aus Sicherheitsgründen derzeit nicht möglich. Kräfte der Werksfeuerwehr sind vor Ort und haben zuletzt eine defekte Leitung aus der Wasserdampf austrat abgedichtet. Die Spuren der Explosion und Druckwelle sind an manchen Stellen deutlich sichtbar, so ist etwa einen schwere Stahltür deutlich ausgebeult.


Einsatzkräfte der Polizei vor dem Werksgelände von LyondellBasell

9:45 Uhr > Die Kölner Feuerwehr war mit 10 Fahrzeugen, vor allem Erkundungs- und Messfahrzeugen und ihrem Führungsdienst im Einsatz.

8:52 Uhr > Das Unternehmen hat für 10:00 Uhr eine Pressekonferenz anberaumt. Report-k.de wird Sie auf dem Laufenden halten.

8:49 Uhr > Die Kölner Feuerwehr teilte soeben mit, dass der Feuerwehreinsatz beendet wurde. Es bestand während des gesamten Einsatzes so die Feuerwehr keine Gefahr für die Kölner Feuerwehr.

8:47 Uhr > Die Leitstelle der Kölner Polizei teilte mit, dass man im Bereich von verkehrlichen Maßnahmen unterstützend tätig war, aber keine Erkenntnisse über Schäden oder Verletzte außerhalb des Werksgeländes auf Kölner Stadtgebiet hat.

8:26 Uhr > Kein Stoffaustritt, Bürgertelefon geschaltet
Die Explosion bei LyondellBasell im Werk Wesseling ereignete sich gegen 6:00 Uhr morgens teilte das Unternehmen soeben mit. Die zunächst von der Feuerwehr angegebene Zahl der Verletzten drei Mitarbeiter erhöht das Unternehmen jetzt auf sieben Mitarbeiter. Die Explosion ereignete sich in einer Polymeranlage und es habe keinen Stoffaustritt gegeben.

Das Unternehmen teilte schriftlich mit: „Die Anlage wurde kontrolliert abgeschaltet und der betroffene Bereich durch die Werkfeuerwehren LyondellBasell und Shell gesichert; die Berufsfeuerwehr Köln steht in Bereitschaft. Sieben leicht verletzte Mitarbeiter wurden durch den Rettungsdienst und die medizinische Werksabteilung erstversorgt und vorsorglich zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht. Messungen, die unmittelbar nach der Explosion durchgeführt wurden, zeigten keinen Stoffaustritt. Eine Gefährdung der Nachbarschaft besteht nicht.“

Man habe die zuständigen Behörden informiert und werde die Ursachen des Unfalls untersuchen. Zudem hat LyondellBasell ein Bürgertelefon geschaltet, die Rufnummer lautet:  0 22 36-72 20 00

7:52 Uhr > Eine Sprecherin des Unternehmens teilte gegenüber report-k.de mit, dass man sich in Kürze schriftlich zu dem Unfall und näheren Umständen äußern wird. Der Unfall ereignete sich nicht wie ursprünglich gemeldet auf dem Werksgelände des Unternehmens Braskem, sondern bei LyondellBasell, dass seinen Standort in Wesseling/Knapsack als den größten Standort der LyondellBasell in Deutschland und den größten Polymer-Standort des Unternehmens in Europa bezeichnet.

7:44 Uhr > In den frühen Morgenstunden des heutigen Samstags 21.1.2012 ist es im Kölner Süden zu einem lauten Knall gekommen. Ursache hierfür war eine Explosion, bzw. Verpuffung von Ethylen auf dem Werksgelände des Unternehmen LyondellBasell und nicht wie zuerst gemeldet bei Braskem. Es wurde dabei keine Salzsäure gebildet, erklärt die Kölner Berufsfeuerwehr. Die ist mittlerweile auch auf dem Werksgelände im Einsatz. Drei Menschen wurden bei dem Unfall eher leicht verletzt, so Einsatzleiter Johannes Feyrer. Die Feuerwehr führt derzeit im Kölner Süden umfangreiche Messungen durch. Man ist mit mehreren Messfahrzeugen im Einsatz. Nach ersten Erkenntnissen sollen auch im Umfeld des Werkes Scheiben zu Bruch gegangen sein. Wieviel und in welchem Umfang ist zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht feststellbar. Die Kölner Berufsfeuerwehr schließt derzeit eine Gefährdung der Kölner Bevölkerung aus.

INFOBOX

LyondellBasell am Standort Wesseling
LyondellBasel spricht von seiner größten Polymerproduktion in Europa. In den werken Wesseling und in Knapsack sind rund 2000 Mitarbeiter tätig. Der Standort so das Unternehmen verfüge über 12 Produktionsanlagen, die sich über eine Länge von rund 2,7 Quadratkilometern erstrecken. Die LyondellBasell betreibt am Standort ein eigenes Kraftwerk, eine Rückstandsverbrennungsanlage eine eigene Kläranlage, Logistikparks, große Tankfarmen und besitzt sogar eine eigene Wasserversorgung. Das Unternehmen stellt am Standort Wesseling nach eigenen Angaben im Jahr rund 705.000 Tonnen Polypropylen, 1.370.000 Tonnen Polyethylen und 130.000 Tonnen Advanced Polyolefins her.

[ag]