Nashornbulle Taco erkundet sein neues großes Gehege. Schon bald soll er nicht mehr alleine sein und eine Familie gründen. Foto: Werner Scheuerer

Köln | Es dauert seine Zeit, bis sich Spitzmaulnashornbulle Taco entschließt, seinen Stall zu verlassen und seine neue große Anlage zu erkunden. Doch der Parcours aus dem zuvor ausgelegten Futter scheint doch zu verführerisch zu sein. Draußen am Holzzaun warten am Donnerstagmittag schon zahlreiche Ehrengäste und Mitarbeiter auf den 28-jährigen.

Sein altes Zuhause liegt direkt gegenüber. Trotzdem war der Umzug des 1,2 Tonnen schweren Tieres eher aufwendig. Dafür musste Taco in eine große Holzbox, die dann mit einem Schwertransport auf das neue Gelände mit den historischen Holzhäusern gebracht wurde, wo früher die Moschusochsen und Bisons ihre Runden gedreht haben.

Zwei Millionen Euro hat der Zoo investiert

Rund zwei Millionen Euro hat der Umbau gekostet. 250.000 Euro kamen davon von der Hans-und-Waltraud-Korbmacher-Stiftung. Das alte Gehege wird abgebaut und mit Grasbahnen versehen. Dort soll am alten Elefantenhaus schon bald eine “Pop-up-Picknickwiese” für die Besucher entstehen.

Auf dem neuen Gelände wird Taco schon bald Zuwachs bekommen. Der Zoo hat die Zusage für die britische Nashornkuh Nyota bekommen, mit der man in die Zucht der hoch bedrohten Tierart einsteigen möchte. Taco scheint das eher wenig zu kümmern, solange genügend Brötchen und Grünzeug vorhanden sind, um das er sich gerade kümmert. Insgesamt steht ihm nun eine Gesamtfläche von rund 2500 Quadratmetern zur Verfügung.

2500 Quadratmeter ist die neue Nashornanlage groß. Foto: Scheurer

Der neue Bereich rund um die sanierten Schweizer Blockhäuser entstand in einer Bauzeit von knapp acht Monaten. In dieser Zeit wurden auch die drei Besucherplattformen errichtet, die den Gästen gute Einblicke aus nächster Nähe in das Nashornleben bieten. Auf der Anlage finden sich überdachte Futterstände sowie zusätzliche Beschäftigungs- und Seperarierungsmöglichkeiten. So kann die Anlage bei Bedarf in kleinere, abgetrennte Bereiche aufgeteilt werden. Da das Horn der Tiere nicht nur in freier Natur sehr begehrt ist, wurden spezielle Sicherungssysteme installiert.

Die Nashornanlage ist der erste Teil der neuen “Magomba”-Savannenlandschaft im Zoo. Der nächste Schritt ist die Sanierung der Giraffenanlage gleich nebenan, die deutlich erweitert werden soll. Verbindendes Element zwischen beiden Anlagen werden Antilopen sein, die zwischen beiden Anlagen hin- und herlaufen können.

Die Umweltschutzorganisation WWF und der Kölner Zoo haben im Rahmen der Eröffnung der Anlage mit dem “Team Nashorn Köln” eine neue Kooperation geschlossen. Dem Team können Nashorn- und Artschutzfans ab sofort beitreten und so ihren finanziellen Beitrag für den Schutz der in freier Natur hoch bedrohten Tierart leisten. Die Beiträge kommen sowohl der Erhaltungszuchtarbeit im Zoo als auch dem Schutz der Nashörner in ihrem natürlichen Lebensraum zugute.