Köln | Am 24. April 2012 brachte die Borneo-Orang-Utan-Dame „Cajunga“ ein Jungtier auf die Welt. Noch klammert sich der kleine Menschenaffe an seine 11-jährige Mutter, in einigen Monaten wird er dann auf eigene Faust das Gehege erkunden.

Der Nachwuchs ist das erste Jungtier von „Cajunga“. Laut Tierpfleger Mike Ebert ist er zwar recht klein, aber scheinbar vollkommen gesund. Derzeit hängt er immer im Arm der Mutter. Durchaus neugierig blickt das Jungtier aus diesem Schutz jedoch schon durch das Gehege. Ob es sich bei ihm um ein Männchen oder Weibchen handelt, ist derzeit noch unklar, weil sich das Kleine eng an „Cajunga“ schmiegt. Orang Utans entwickeln sich nur langsam und sind lange auf ihre Mütter angewiesen. Mindestens vier Jahre werden sie gesäugt. Weil sie viel von ihren Müttern lernen müssen, bekommen die nur etwa alle sechs Jahre Nachwuchs. Einen Namen gibt es für das rund drei Wochen alte Affenbaby noch nicht. Klar ist bislang nur, er soll mit wie bei der Mutter mit einem „C“ beginnen.

Insgesamt leben im Kölner Zoo mit dem Jungtier sechs Orang Utans. Mutter „Cajunga“ und ihr Nachwuchs teilen sich derzeit ein Gehege mit ihrer Mutter „Cori“ und ihrem vierjährigen Bruder „Wousan“. Der 26-jährige Vater von dem Jungtier heißt „Bornie“ und ist derzeit in einem Nachbar-Gehege. Denn bei den Orang Utans übernimmt allein die Mutter die Aufzucht des Nachwuchses. Orang Utans sind Baum bewohnende Menschenaffen, die auf den indonesischen Inseln Borneo und Sumatra beheimatet sind. Weil dort die Regenwälder immer mehr abgeholzt werden, sind die Bestände der letzten „Waldmenschen“, wie die Einheimischen die Orang Utans nennen, stark bedroht.

Südostasientag im Zoo

Kaum auf der Welt ist das kleine Jungtier daher auch Botschafter für den „Südostasientag“ am kommenden Sonntag, 20. Mai 2012, im Kölner Zoo. Dann wird an mehreren Stationen im Zoo auf die faszinierende Tierwelt Südostasiens aufmerksam gemacht. Neben Orang Utans stehen Tiger, Malaienbären und Philippinen-Krokodile im Vordergrund. Eine Zoo-Ralley führt zu den verschiedenen Vertretern dieser bedrohten Artenvielfalt. An den Stationen können sich Besucher zudem über Schutzprojekte informieren, für die der Kölner Zoo Spenden sammelt. Dazu werden auch fünf Gemälde von der Orang-Utan-Dame „Tilda“ gelost. Sie schwingt seit einigen Jahren im Zoo den Pinsel. Pfleger brachten ihr das bei, damit sie sich nicht langweilt. Zudem gibt es Sonderfütterungen für die Tiere und ein besonderes kulinarisches Angebot für die Besucher.

Autor: Cornelia Schlösser
Foto: Mindestens vier Jahre wird das Jungtier von Mutter „Cajunga“ gesäugt