V.l. Anjira Ishaq von der Kulturika Eventmanufaktur, Gudrun Bießmann, Geschäftsführerin der Deutsch-Französischen Gesellschaft Köln, Turadj Zarinfar, Vorstand der Freunde des Kölnischen Stadtmuseums, Silvia Rückert, stellvertretende Direktorin des Kölnischen Stadtmuseums, Dr. Mario Kramp, Kurator des Kölnischen Stadtmuseums und Céline L'Hostis, stellvertretende Leiterin des Institut français Köln am 4. Mai 2023 neben den Kölner Stadtschlüsseln im Kölnischen Stadtmuseum. Foto: Grümer

Köln | Es ist der 6. Oktober 1794 in Köln. Die Kölner übergeben den Franzosen die Stadtschlüssel. Köln wird zu einer französischen Stadt. Das Kölnische Museum möchte an dieses Ereignis aus der Kölner Geschichte erinnern. Die „Pop-up-Bar 1794 Cologne Paris“ ist eine Bar samt Biergarten und kostenlosen Events im Kölnischen Stadtmuseum. Zusätzlich gibt es eine Ausstellung in der Bar: „Die Reise des Kölner Stadtschlüssel“. Ebenso wartet ein Highlight auf die Besucher:innen.

Live-Events und Geschichte vereint

Vom 5. Mai bis zum 17. Juni können Interessierte die Pop-up-Bar in Kölnisches Stadtmuseum besuchen. Die Öffnungszeiten sind von Donnerstag bis Samstag von 17 bis 22 Uhr. An jedem Tag gibt es ein anderes Live-Event. Auf Besucher:innen warten einige kostenlose Live-Events, wie Konzerte, DJ-Partys oder etwa Open-Stage-Aktionen. Dazu zählen etwa ein Nouvelle-Chanson-Konzert mit „Toi et Moi“ am 5. Mai oder das „Open Mic pour artistes féminies“ am 9. Juni. Neben den Events ist die Geschichte der Kölner Stadt-Schlüssel durch Bilder und kurze Texte nachzuverfolgen.

Die Geschichte um die Kölner Stadtschlüssel

Köln war im Mittelalter durch einen Mauerring geschützt. Der einzige Eingang war ein großer Torburgen. Passend zum Torburgen gab es Schlüssel. Diese Schlüssel ziehen Legenden bis aus dem Jahr 1288 mit sich. In diesem Jahr soll der Kölner Bauer in der Schlacht von Worringen die Schlüssel und Stadtherrschaft gewonnen haben.

1794 stand dann das französische Revolutionsheer vor Köln. Um Schaden von der Kölner Bevölkerung abzuwenden, wurden die Schlüssel zu den Torburgen an die Franzosen übergeben. Köln kapitulierte und war fortan eine französische Stadt. In Paris nannte man dies damals einen „Sieg der Freiheit“.

1814 zogen die Preußen in Köln ein. Damit wurde die französische Herrschaft beendet. Dennoch befinden sich die Kölner Stadtschlüssel seither im französischen Nationalarchiv in Paris.

Im 19. Jahrhundert wurde die Legende vom Kölner Bauern als Schlüsselträger ausgeschmückt. Im Karneval trug er anfangs einen Bund mit Zierschlüsseln. Mit der Zeit verschwanden diese Attribute jedoch. Die originalen Schlüssel in Paris gerieten daher mit der Zeit in Vergessenheit.

Für die Eröffnung der Pop-up-Bar erklärte sich das französische Nationalarchiv bereit die Schlüssel als Leihgabe an das Kölnische Stadtmuseum abzugeben.

„Dass wir in der Bar-Ausstellung wirklich genau die Schlüssel zeigen können, die 1794 übergeben wurden, ist etwas ganz Besonderes,“ erklärte Silvia Rückert, stellvertretende Direktorin des Kölnischen Stadtmuseums.

Kooperationspartner

Für das Pop-up-Projekt haben sich einige Kooperationspartner ins Zeug gelegt. Turadj Zarinfar, Vorstand der „Freunde des Kölnischen Stadtmuseums“ freute sich über das gemeinsame Projekt. „Ich freue mich sehr auf die Ausstellung. Die originalen Schlüssel hier zu haben, ist eine Ehre.“

Zudem wird das Projekt von der Deutsch-Französischen Gesellschaft Köln, dem Institut français Köln, der Kölner Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln und der Kulturika Eventmanufaktur unterstützt.