Köln | Die Kölner Grünen gewannen die Ratswahl und sind jetzt stärkste Fraktion im Kölner Stadtrat. Damit führen sie Verhandlungen über Koalitionen oder Bündnisse. Die Jugendorganisation der Grünen fordern die Altvorderen auf, Kooperationen links der CDU zu suchen. Das ist insofern interessant, als Köln am 27. September noch eine Stichwahl zwischen dem SPD-Bewerber Kossiski und der amtierenden von CDU und Grünen getragenen Oberbürgermeisterin Henriette Reker gibt.

Die grüne Jugend in Köln kann addieren und rechnete die Stimmen des linken Lagers gegen die des konservativen und liberalen Lagers im neuen Kölner Stadtrat. Und kam dabei zum Ergebnis, dass es eine deutliche Mehrheit links der Mitte gebe. In einer schriftlichen Stellungnahme schreiben die Sprecher Nicola Dichant und Leon Schlömer: „Die Grüne Jugend Köln sieht das Ergebnis der Kommunalwahl auch als Auftrag und Aufforderung an die Mutterpartei, Bündnisse und Kooperationen links der CDU zu suchen. Nur so kann die grüne Politik, für die wir gewählt wurden, auch umgesetzt werden. Sowohl bei Fragen der Sozialpolitik, als auch bei der Umwelt- und Verkehrspolitik sind die Schnittmengen im eigenen politischen Lager am größten. Der Ratsbeschluss zum Kalkberg zeigt: Eine Zusammenarbeit des linken Lagers ist möglich und auch effektiv. Unser Appell an die neu gewählte Ratsfraktion ist daher nach solchen Bündnissen zu suchen und progressiv-linke Politik voran zu treiben.“

Am übernächsten Sonntag und Grünen unterstützt. Bei ihrer ersten Kandidatur waren noch die FDP und die Wählergruppe Deine Freunde mit an Bord. Mitten in den Vorbereitungen zur Stichwahl zwischen Reker und ihrem SPD-Herausforderer Kossiski stellen die jungen Kölner Grünen jetzt eine Frage nach links oder rechts der Mitte. Eine Frage, die Reker, bislang immer durch ihre parteilose Haltung und Aussage, sie stehe für die besten Ideen, verneinte. Ein Beispiel: Reker zog bei der Kalkberg-Abstimmung nicht mit bei der letzten Ratssitzung in der abgelaufenen Wahlperiode. Auch ihre Rolle als Kölner Sozial- und Umweltdezernentin beim Kauf des Kalkbergs im Jahr 2012 und dessen Untersuchung ist zu hinterfragen. In der Ratssitzung behauptete Reker, sie sei schon immer gegen den Kauf des Kalkbergs gewesen. Als 2012 vor dem Kauf der Deponie für einen Euro durch die Stadt Rufe nach einer Untersuchung der Halde laut wurden, ließ das von Reker geführte Umweltamt den Kalkberg nur oberflächlich und nicht in die Tiefe untersuchen.

Autor: red