Der Kreisverband der Grünen Kölns hat seinen Sitz am Ebertplatz. | Foto: Bopp

Köln | Es ist der Kreisverband der Kölner Grünen, der jetzt Kritik an der Ditib äußert. Diese hatte einem Verein die Räume in ihrer Chorweiler Moschee zur Verfügung gestellt. Dort war am vergangenen Donnerstag ein Führer der Taliban aus Afghanistan aufgetreten.

Es handelt sich um Abdul Bari Omar, der die afghanische Behörde für Nahrungsmittel leitet. Omar war mit einem Schengen-Visum in die Niederlande eingereist, um an einer Konferenz der Weltgesundheitsorganisation WHO in Den Haag teilzunehmen. Es gab sogar ein Foto mit dem niederländischen Gesundheitsminister Ernst Kuipers, der später erklärte nicht gewußt zu haben, mit wem er fotografiert wurde.

Die Deutschen Behörden wussten nichts von der Einreise Omars nach Deutschland. Darunter auch das von der Grünen Annalena Baerbock geleitete Außenministerium. Auch beim Innenministerium wusste niemand Bescheid. Nicht weit von dem Ort an dem Omar in der Moschee des Dachverbandes Ditib auftrat ist immerhin der Verfassungsschutz beheimatet.

Die Grünen aus Köln fordern jetzt von der Ditib Aufklärung. Die hatte sich zu dem Auftritt des Taliban-Führers bereits geäußert und erklärt, dass die Räume an den „Afghanischer Kulturverein Köln Meschenich“ vermietet waren. Zudem hieß es in der Erklärung, dass die Ditib jede Nähe zu den Taliban ablehne.

report-K berichtete:

Das sagen die Kölner Grünen zu dem Auftritt

Cyrill Ibn Salem, vielfaltspolitischer Sprecher der Kölner Grünen in einem schriftlichen Statement: „Dass ein Taliban-Führer in unserer Stadt ungehindert Propaganda für das afghanische Terror-Regime betreiben kann, ist erschütternd. Die Taliban treten in Afghanistan die Menschenrechte, insbesondere von Frauen und Mädchen, mit Füßen. Köln steht für Vielfalt und Toleranz, deshalb ist hier kein Platz für Islamisten, die genau diese Werte angreifen.“

Stefan Wolters, Vorsitzender der Kölner Grünen, sagt dazu: „Es ist inakzeptabel, dass Ditib angibt, nicht gewusst zu haben, wem sie in ihrer Moschee eine Bühne bieten. Wir fordern eine konsequente Aufklärung darüber, wie es zu dem Auftritt des Taliban-Führers kommen konnte. Hier gibt es weiterhin viele offene Fragen, auf die Ditib bislang eine Antwort schuldig geblieben ist.“

ag