Das Bild zeigt eine Führung für sehbehinderte und blinde Menschen im Museum Ludwig 2019. | Foto: Museumsdienst Köln/Nikolai Stabusch

Köln | Zur bundesweiten Woche des Sehens bietet der Museumsdienst Köln gemeinsam mit den Museen der Stadt Köln Führungen für blinde und sehbehinderte Besucherinnen und Besucher. Von Dienstag, dem 10. bis Sonntag, den 15. Oktober können sie mit Freunden und Freundinnen Kunst und Kultur auf anderen Wegen entdecken.

In sechs städtischen Museen sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, Kunstwerke vor Ort selbst zu entdecken. Neu im Programm sind die Angebote für Menschen mit Sehbehinderung im Museum für Ostasiatische Kunst und im Rautenstrauch-Joest-Museum. Das Ziel der gemeinsamen Entdeckungsreisen ist nicht die trockene Wissensvermittlung, sondern das anregende gemeinsame Erlebnis. Alle Führungen sind kostenlos, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlen vor Ort nur den Eintritt ins Museum.

Ein Großteil der Angebote findet unter der Woche nachmittags statt, eines am Abend und eines in der Mittagszeit, um auch Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen. Die Stadt Köln bittet um eine Anmeldung spätestens zwei Tage vor dem Termin. Interessierte können sich über das Portal www.museen.koeln oder telefonisch unter der Rufnummer 0221/221-32563 anmelden.

Das Programm

Dienstag, 10. Oktober, 15 bis 16.30 Uhr: Workshop im Museum für Ostasiatische Kunst

„Vom Kokon zum edlen Seidenkimono“

Während einer beschreibenden Kurzführung lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst das Kölner Spezialmuseum für die Kunst aus Ostasien und besondere Objekte in der Ausstellung kennen. Anschließend dreht sich in der Werkstatt alles rund um das Thema Seide. Zahlreiche museumspädagogische Anfass-Objekte zur Seide laden zum Tasten und Fühlen sowie zum An- und Ausprobieren ein.


Mittwoch, 11. Oktober, 16 bis 17.30 Uhr: Führung im Museum Schnütgen

„Spurensuche Mittelalter: Highlights des Museum Schnütgen“

Wie fühlt und hört sich „Mittelalter“ im Museum Schnütgen an? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entdecken mittelalterliche Highlights von plastischer Kunst und Glasmalerei über Architektur bis hin zur Buchkunst. Sie ertasten die Figuren an einem mittelalterlichen Taufbecken, hören die spezielle Akustik in der Cäcilienkirche und nehmen die christlichen Motive der farbigen Fenster wahr.


Donnerstag, 12. Oktober, 17.30 bis 19 Uhr: Führung im Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt

„Berührung der Kulturen“

Nach einer kurzen Einführung in das Ausstellungskonzept des Museums erleben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Vielfalt der verschiedenen Kulturen der Welt anhand ausgewählter Objekte. Formen, Oberflächen und Strukturen der Objekte werden, anders als bei üblichen Museumsbesuchen, mit den Händen erkundet. Aber auch andere Sinne werden angesprochen.


Freitag, 13. Oktober, 12.30 bis 14 Uhr: Führung im MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln

„Bauhaus zum Begreifen“

Das staatliche Bauhaus, das von 1919 bis 1933 bestand, war ein Experimentierfeld. In den Bereichen der freien und angewandten Kunst, des Designs und der Architektur wurden neue Maßstäbe gesetzt. Gemeinsam lernen die Teilnehmer*innen diese kreativen Ideen beispielhaft für den Möbelbau kennen. Sie lernen anhand von Proben und Miniaturen, welche neuen Materialien verwendet und wie sie hergestellt wurden.


Samstag, 14. Oktober, 15 bis 16.30 Uhr: Führung im NS-Dokumentationszentrum

„Geschichte begreifen im Kölner EL-DE-Haus“

Ein Rundgang durch die Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“ und die Gedenkstätte Gestapogefängnis. Anhand verschiedener Exponate wird die Vergangenheit tastend erfahrbar und die Geschichte im Wortsinn begriffen.


Sonntag, 15. Oktober, 14 bis 15.30 Uhr: Taktile Führung im Römisch-Germanischen Museum

„Tischkultur und Tafelfreuden bei den Römern“

Die Römer liebten gutes Essen. Nahrungsmittel kamen oft aus der Region, zum Teil aber auch – wie die Gewürze – aus weit entfernten Ländern. Aber nicht jeder konnte sich diesen Luxus leisten. So zeigen Zutaten und Geschirr die ganze Bandbreite vom einfachen Teller bis hin zu teurem Tafelgeschirr. Anhand von originalen Funden und Repliken werden verschiedene Aspekte des römischen Gastmahls und Feierns angesprochen. Anfassen ist ausnahmsweise erlaubt.

Ergänzend zu den Angeboten für Menschen mit Sehbehinderung findet anlässlich der Woche des Sehens am Freitag, 13. Oktober, von 15 bis 17 Uhr im Museum für Ostasiatische Kunst ein Workshop für Sehende zum Thema „Achtsames Sehen und ostasiatische Kunst“ statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen gemeinsam mit einer Museumspädagogin und einer Sehtrainerin unterschiedliche Aspekte des Sehens und ausgewählte Objekte des Museums kennen. Die Teilnahmegebühr für den Workshop beträgt 12 Euro, ermäßigt 9 Euro.

agr