Das Pressefoto zeigt die Vision der CDU Ratsfraktion des Großstadtplatzes Barbarossaplatz nach seiner Beruhigung in 30 bis 50 Jahren. Foto und Illustration: CDU Ratsfraktion Köln

Köln | aktualisiert | Die Kölner CDU-Ratsfraktion hat Visionen für den Barbarossaplatz und kennt die verkehrlichen Bedürfnisse der nächsten und übernächsten Generation. Offen bleibt: Wer soll das bezahlen.

Heute ist der Barbarossaplatz in Köln ein Verkehrsknotenpunkt an dem mehrere zentrale Achsen des ÖPNV und des motorisierten Individualverkehrs aufeinandertreffen. Zudem ist der Platz ein zentraler Verteilpunkt bei Großevents wie dem Karneval im Kwartier Lateng. Geht es nach den Plänen der Kölner CDU soll in 30 bis 50 Jahren dort wo heute das großstädtische Leben und der Verkehr toben eine grüne Wohlfühloase sein. Die Kölner CDU spricht von einer Vision.

Wer auf die Visualisierung blickt wird sich vor allem fragen wo denn all die Stadtbahnlinien hingekommen sind, die vor allem das Bild des heutigen Barbarossaplatzes prägen, da sie oberirdisch fahren. Die CDU will untertunneln und neu ordnen, was mit Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn möglich sein soll. Zudem soll der Bahnhof Süd zur S-Bahnhaltestelle ausgebaut werden.

Die Stadtbahnlinien fahren unterirdisch und der Verkehr aus den Ringstraßen müsse neu geordnet werden. Die Kölner CDU will am und rund um den Barbarossaplatz die Schieneninfrastruktur priorisieren und setzt weiter auf ein Mischsystem aus unter- und oberirdisch geführter Stadtbahn. Durch die Untertunnelung der Stadtbahnlinien könne der oberirdische Verkehr neu geordnet werden.

Die Platzfläche solle historische Bezüge haben und an die mittelalterliche Stadtmauer und das Weyertor erinnern. Der Individualverkehr werde auf die südliche und westliche Seite verlagert. Auf der östlichen Seite werde eine verkehrsberuhigte Zone entstehen. Die CDU will mit ihrem Vorschlag aufzeigen, dass es in Köln wieder Mut brauche große Projekte anzugehen.

Die Vorstellungen der CDU sollen in den kommenden 30 bis 50 Jahren umgesetzt werden. So schreibt die Partei: „Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen den verkehrlichen und städtebaulichen Bedürfnissen für die nächsten Generationen gerecht werden“.  

Da stellt sich auch die Frage ob sich auf die Vision der CDU noch texten und singen lässt:

„Guten Morgen Barbarossaplatz
Bist du auch noch wach?
Hast du auch die letzte Nacht wieder durchgemacht?

Meine Drinks gehen hoch und ich leg‘ nochmal los
Und ich mach‘ den Tag zur Nacht
Und alle machen Stippefott“

Das sind die zentralen Textzeilen aus „Guten Morgen Barbarossaplatz“ von Querbeat und die können die meisten jungen Kölner:innen aktuell textsicher singen. Wie die Pläne der CDU Ratsfraktion finanziert werden sollen, bleibt unklar. Die CDU Ratsfraktion legt ihren Vorschlag für den Barbarossaplatz vor der Entscheidung zur Ost-West-Achse vor, die für den Juni 2024 angedacht war. Hier herrscht im Ratsbündnis Uneinigkeit. Die CDU sprach sich für die Tunnellösung aus, während die stärkste Fraktion im Rat und Ratsbündnis die Grünen sich gegen die Untertunnelung aussprachen.