Der Komiker Victor von Bülow, der unter dem Künstlernamen Loriot bekannt wurde, ist am Dienstag im Alter von 87 Jahren gestorben. Das teilte der Verlag Diogenes soeben mit. Von Bülow etablierte sich seit den 1950er Jahren in Literatur, Fernsehen, Theater und Film als einer der vielseitigsten deutschen Humoristen. Seine Werke beschäftigen sich hauptsächlich mit zwischenmenschlichen Kommunikationsstörungen. Weltberühmt sind seine selbst gespielte Sketche mit Evelyn Hamann. Er betätigte sich auch als Karikaturist, Regisseur, Schauspieler, Bühnen- und Kostümbildner und wurde 2003 von der Universität der Künste Berlin zum Professor für Theaterkunst ernannt. Sein Künstlername entspricht der französischen Bezeichnung des Pirols, des Wappentieres der Familie von Bülow.

Aktualisiert
17: 55 Uhr > ARD ändert nach Loriots Tod das Abendprogramm
Die ARD ändert aus Anlass des Todes von Loriot am Dienstagabend für mehrere Stunden das Abendprogramm. Zunächst zeigt der Sender ab 22:45 Uhr den Spielfilm "Pappa ante Portas" aus dem Jahr 1991. Der Film lockte in den 90er Jahren 3,5 Millionen Zuschauer in die Kinos. Um 0.10 Uhr folgt eine Dokumentation, in der prominente Kollegen wie Hape Kerkeling oder Götz Alsmann zu Wort kommen. Gezeigt werden auch Szenen, Sketche und Karikaturen, die exemplarisch für Loriot und sein ganzes künstlerisches Schaffen stehen. Ab 1 Uhr sendet die ARD dann 4 Folgen der Reihe "Loriot" von Radio Bremen. Die eigentlich geplante Dokumentation "Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21" wird verschoben.

17:50 Uhr > Markus Lanz moderiert ZDF-Sondersendung zum Tod von Loriot
Anlässlich des Todes von Loriot sendet der ZDF heute um 19:25 Uhr eine Sondersendung. Markus Lanz wird durch die Sendung "Loriot –  Tod einer Legende" führen. Als Gäste begrüßt der Moderator unter anderen Marianne Koch, Hans-Peter Korff und Jörg Knör. Auch "Leute heute" wird sich um 17.45 Uhr monothematisch mit dem Leben Vicco von Bülows beschäftigen. Außerdem zeigt das ZDF um 0.00 Uhr einen Nachruf.

Infobox:
Dienstag, 23. August 2011,
19.25 Uhr, "Loriot –  Tod einer Legende"
17.45 Uhr, "Leute heute"
0.00 Uhr, Nachruf


Auch Merkel und Wulff trauern um Loriot
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Christian Wulff haben sich traurig über den Tod von Loriot gezeigt. "Er hat Generationen mit seinen Sketchen, Zeichnungen, Texten und Filmen begeistert. Als feinsinniger Beobachter des Alltäglichen und hintergründiger Humorist ist Loriot längst ein Klassiker. Sein Werk wird Jung und Alt noch sehr lange zum Lachen bringen und zu mancher Erkenntnis über das Wesen der Deutschen", sagte Merkel am Dienstagnachmittag. "Loriots einmalige Fähigkeit, uns liebevoll den Spiegel vorzuhalten, wird uns fehlen. Mein ganzes Mitgefühl gilt in diesen Stunden Vicco von Bülows Familie", so die Kanzlerin weiter. "Mit Vicco von Bülow verliert unser Land einen seiner bedeutensten Humoristen und lebensklugen Beobachter menschlicher Schwächen", äußerte sich der Bundespräsident. "Wir haben durch Loriot lachen gelernt über die komplizierten und die allereinfachsten Schwierigkeiten des Lebens. Wir haben seine Einfälle bewundert, seine unerschöpfliche Phantasie und seine vornehme Gelassenheit. Sein unvergesslicher Humor hat uns Freude bereitet und menschliches Verhalten unnachahmlich gespiegelt. Mit seinen Sketchen hat er Fernsehgeschichte geschrieben", so Wulff weiter. Der Humorist, der bürgerlich Vicco von Bülow hieß, war am Montag im Alter von 87 Jahren gestorben.

[dts; Foto: Anne Bermüller/Pixelio]