Köln | Es gibt zwei Nadelöhr-Stellen auf dem Kölner Autobahnring. Eine davon ist im Kölner Westen.  Dort, wo der Lövenicher Deckel entsteht. Hier kontrollierte heute die Kölner Polizei LKW und Sprinter auf die Einhaltung der Mindestbreite auf dem linken Fahrstreifen. Davon betroffen sind aber nicht nur Sprinter und LKW sondern auch breite PKW,  wie SUV´s. Ein weiterer Schwerpunkt war die Kontrolle von LKW, die Gefahrgut geladen haben, denn die dürfen in den fast fertigen Tunnel nicht einfahren. Unter anderem fehlen noch Brandschutzeinrichtungen im Tunnel, ein Unfall mit einem Gefahrgut-Transporter hätte daher verheerende Folgen.

Nach drei Stunden 175 Verstöße – darunter zwei Gefahrgut-LKW

Schon Kilometer vor der Engstelle warnen neongelbe und auffällige Warntafeln die Fahrer von Gefahrgut-LKW vor der kommenden Sperrung. Dennoch erklärte der Fahrer eines LKW, der munter weitergefahren ist,  er habe die Schilder nicht gesehen, die unter anderem auch auf die Ausweichroute über die Dürener Straße hinweisen. Er hatte flüssige Chemikalien in dafür vorgesehenen Tanks geladen. Die orangen Warnschilder verrieten ihn sofort. Den Fahrer erwartet eine Anzeige, ein Bußgeld von 100 Euro und drei Punkte in Flensburg. Im Wiederholungsfall sogar 250 Euro und ein Monat Fahrverbot. In nur drei Stunden, so ein Beamter gegenüber report-k.de, hatte man 175 Verstöße geahndet. Die größte Zahl davon Sprinter, die die linke Spur, bei der eine Mindestbreite von zwei Metern gilt. überschritten hatten. „Sie wollen Zeit sparen“, beschreibt ein Beamter die Motivation der Fahrer. Aber auch fünf Fahrer großer und schwerer LKW tummelten sich auf der linken Spur und zwei Gefahrguttransporter gingen der Polizei nach nur 180 Minuten ins Netz.

Verkehrsverstöße im Sekundentakt

Die Polizei hatte sich im Vorfeld schon einmal die Situation vor der Lövenicher Röhre angesehen und hatte dabei festgestellt, dass Verkehrsverstöße an dieser Stelle an der Tagesordnung sind. Die linke Spur ist auf zwei Meter verengt. Dort dürfen die vielen Sprinter die unterwegs sind, nicht fahren, denn sie sind ganz einfach breiter und die Fahrer wissen das auch. Auch und gerade schwere Limousinen oder SUV-PKW sind in der Regel breiter. Auch die dürften hier nicht fahren. Aber die stoppte die Polizei gar nicht, denn man hatte mit den LKWs und Sprintern mehr als genug zu tun. Und während die einen ihre 20 Euro Strafe bezahlten und viele behaupten sie hätten erst viel zu spät die Schilder gesehen, rasten die anderen vorbei. Die meisten schwarzen Schafe redeten sich so heraus: Ich wollte noch die Spur wechseln, aber dies sei durch die dicht an dicht rollenden LKW nicht möglich gewesen. Ganz Findige meinten noch, über die durchgezogene Linie vor den Augen der Beamten huschen zu können und so dem Herauswinken durch einen Beamten zu entfliehen. Aber auch damit kam man heute nicht durch.

Autor: Andi Goral
Foto: Dieser Sprinter ist zu breit für die auf zwei Meter verengte Fahrspur.