Ein Innenstadt Problem
Erst aufklären, dann abschleppen. Heute begannen drei hübsche KVB Mitarbeiterinnen, darunter zwei Auszubildende mit der Aufklärungsarbeit, Sie verteilten Handzettel an die Fahrgäste vor allem der stark frequentierten Innenstadtlinien, wie der Line 1 oder Linie 9. Überhaupt ist das Fahrradparkproblem vor allem ein Innenstadtproblem. Die KVB, so deren Sprecher Berger muss reagieren und ihrer Verkehrssicherheitspflicht nachkommen. Wer auf dem Bahnsteig sein Fahrrad abstellt bringt vor allem Kinder, Senioren oder Sehbehinderte in die Bredouille. Denn die Fahrräder blockieren den Weg entlang der Geländer, die Senioren als Gehhilfe oder Sehbehinderte als Orientierungshilfe nutzen.

Auch engen die abgestellten Fahrräder den Weg auf dem Bahnsteig ein. Da passt oft nur ein einzelner Mensch noch zwischen abgestelltes Fahrrad und gelbe Sicherheitslinie. Jetzt hängen die rund 200 Mitarbeiter des KVB-Sicherheitsdienstes gelbe Zettel an die falsch abgestellten Räder. Wer sein Fahrrad aber nach dem 17. Juni auf dem Bahnsteig parkt, der wird statt seines Fahrrades einen roten Zettel vorfinden. Denn sein Fahrrad wird von der KVB „abgeschleppt“ und im städtischen Fundbüro deponiert. An den KVB Haltestellen gibt es 8.000 Fahrradparkstellen, bis 2010 sollen 1.000 weitere dazu kommen.

Vor drei Jahren etwa, erzählt Henry Bittu, verletzte sich ein Kind an der Haltestelle Ehrenfeldgürtel / Venloerstraße schwer an einem falsch abgestellten Fahrrad. Das ist dort so lange gestanden, dass sogar schon grün darüber wuchs. Erst dann habe die Stadt Köln das Fahrrad entfernt. Oftmals werden Fahrräder auch einfach an der Haltestelle „vergessen“, vor allem, wenn sie schon durch Vandalismus zerstört wurden. Da ist der Neukauf eines gebrauchten Rades oft billiger, als eine Reperatur, so Bittu.

Ab dem 17. Juni wird die KVB dann zur Tat schreiten. Die Schlösser werden mit dem Bolzenschneider aufgeschnitten und falsch abgestellte Räder werden ins städtische Fundbüro gebracht. Ein Ersatz für das zerstörte Schloss gibt es nicht. Anstatt des Fahrrades findet der Besitzer dann einen roten Hinweiszettel.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung