Köln | aktualisiert | Es ist der dritte schwere Unfall der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) nach zwei Tagen Straßenkarneval und der zweite Tote. Kurz nach Mitternacht wurde ein 32-jähriger Mann an der Haltestelle Chlodwigplatz mitgeschleift und verstarb noch an der Unfallstelle. Die Kölner Polizei hat jetzt eine Mordkommission eingesetzt, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Mann vor die Bahn gestossen wurde.

Die Kölner Polizei spricht von ungeklärter Ursache. Fakt ist, dass der Mann im Bereich der Kupplung, die die beiden Zugteile zusammenhält, an der Haltestelle ins Gleisbett fiel und von der anfahrenden Bahn erfasst und dann mitgeschleift wurde. Ob er und warum er womöglich das Gleichgewicht verlor und zwischen die Wagen kam ist Teil der Ermittlungen. Die Spurensicherung übernahm das Verkehrsunfallteam der Kölner Polizei.

Die Linien 15 und 16 in Fahrtrichtung Bonn und Ubierring fuhren nur bis zur Haltestelle Chlodwigplatz (Ersatzbahnsteig). Die Linie 15 in Fahrtrichtung Chorweiler und die Linie 16 in Fahrtrichtung Niehl Sebastianstr. fuhren an der Haltestelle Ulrepforte ab.  Die umgeleitete Linie 16 in Fahrtrichtung Bonn fährt an der U-Bahnhaltestelle der Linie 17 am Chlodwigplatz ab. Die Busse 106, 132 und 133 fuhren nicht den üblichen Linienweg.

Polizei setzt Mordkommission ein

Die Polizei schreibt: „Nach Auswertung von Videoaufnahmen der Überwachungskamera an der Haltestelle „Chlodwigplatz“ besteht der Verdacht, dass der 32-Jährige gegen 23.50 Uhr zwischen die Waggons der Stadtbahn gestoßen und von dem Zug überrollt wurde. Der Fahrer bemerkte den Vorfall nicht und setzte seine Fahrt fort. Rettungskräfte brachten zwei Begleiter des Getöteten (31 und 32) zur psychologischen Betreuung in ein nahegelegenes Krankenhaus.“ Die Polizei sagt, dass es zahlreiche Videoaufnahmen gebe und hofft mit diesen den Tatverdächtigen zu identifizieren, der nach der Tat in der Menschenmenge untergetaucht sei.

Autor: Andi Goral