18:00 Uhr > Audiobotschaft: Gaddafi will weiter kämpfen
Der ehemalige libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi hat sich am 42. Jahrestag seiner Machtergreifung erneut zu Wort gemeldet und angekündigt, weiter kämpfen zu wollen. In einer am Donnerstag unter anderem vom arabischen Fernsehsender "Al-Arabija" verbreiteten Audiobotschaft, erklärte Gaddafi, er wolle "den Kampf fortsetzen" und sich "niemals ergeben". Zudem rief der 69-Jährige seine Anhänger dazu auf, den Widerstand gegen die Rebellen fortzusetzen, selbst wenn sie seine Stimme nicht hören könnten. Zudem sei das Kräfteverhältnis jetzt ausgeglichen, da alle Stämme mit Waffen ausgestattet seien. "Auf einen langen Kampf, auf dass Libyen von Flammen verschlungen wird", so Gaddafi.

16:55 Uhr > Rebellen-Ultimatum für Gaddafi-Anhänger um eine Woche verlängert
Die libyschen Rebellen haben ihr Ultimatum gegenüber den Anhängern von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi um eine Woche verlängert. Das berichtet die britische BBC. Die Anhänger des alten Regimes hätten nun bis zum Samstag nächster Woche Zeit, eine friedliche Lösung zu finden, hieß es. Zuvor hatten die Rebellen angedroht, Gaddafis Geburtsstadt Sirte an diesem Samstag anzugreifen, sollten sich dessen Anhänger nicht ergeben. Das Gebiet um die Stadt, eine der letzten Regionen in Libyen, in denen Gaddafi-Getreue noch die Macht halten, ist von Rebellentruppen umzingelt. Laut Berichten des arabischen Fernsehsenders "Al-Dschasira" ist die Bevölkerung der 75.000-Einwohner-Stadt hinsichtlich des Ultimatums zwischen Kampfeswillen und Bereitschaft zur Kapitulation gespalten.

16:50 Uhr > Westerwelle begrüßt Aufhebung EU-autonomer Sanktionen gegen Libyen
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die maßgeblich auf deutsche und französische Initiative zurückgehende Aufhebung EU-autonomer Sanktionen gegen Libyen begrüßt. "Damit setzen wir ein klares Signal der Unterstützung für das neue Libyen beim Wiederaufbau und auf seinem Weg in Richtung Demokratie", sagte Westerwelle. Die Aufhebung von Sanktionen und die Freigabe eingefrorener libyscher Gelder sei für schnelle humanitäre Hilfe und einen erfolgreichen politischen Neuanfang entscheidend. "Deshalb arbeiten wir auch in den Vereinten Nationen mit Nachdruck auf eine Aufhebung von Sanktionen und die Entfrierung der libyschen Gelder hin", so der Außenminister weiter. Im Vorfeld der Pariser Konferenz hat die Europäische Union am Donnerstag ihre Sanktionen gegen Libyen teilweise aufgehoben. 28 Unternehmen oder Behörden werden von der Sanktionsliste genommen. Darunter sind sechs Hafengesellschaften, mehrere Banken und Öl- und Gasunternehmen. Zudem hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Libyen deutsche Hilfe beim Wiederaufbau zugesagt. "Deutschland wird einen erkennbaren Beitrag leisten", sagte Merkel am Vormittag in Berlin.

11:36 Uhr > Libyen: Gaddafi-Söhne geben widersprüchliche Signale
Die Söhne des untergetauchten Machthabers Muammar al-Gaddafi, Al-Saadi Gaddafi und Saif al-Islam, haben widersprüchliche Signale an die Bevölkerung gegeben. Al-Saadi Gaddafi will angeblich ein Blutvergießen verhindern und verhandelt nach Angaben der Rebellen bereits über Sicherheitsgarantien für eine Kapitulation. Saif al Islam hingegen rief die Anhänger des Regimes mit Durchhalteparolen zum Kampf auf und versprach den baldigen Sieg. "Greift die Feinde an, wo immer sie sind", sagte er am Mittwochabend nach CNN-Berichten in einer vom arabischen Sender Al Rai TV ausgestrahlten Botschaft. Die Gegner des Regimes bezeichnete er in seiner Botschaft als "Verräter und Ratten". Beide sprechen dabei nach eigenen Aussagen im Namen ihres Vaters. Gaddafi gehe es gut. "Wir trinken Tee und Kaffee", ergänzte Saif al Islam weiter. Beide sollen sich angeblich in einem Vorort der Hauptstadt Tripolis aufhalten. Indessen hat auch Russland den Übergangsregierung in Libyen anerkannt. Das teilte das Außenministerium in Moskau am Donnerstag mit. Beide Länder unterhalten seit 1995 diplomatische Beziehungen. Libyen war unter Gaddafi Großabnehmer für russische Waffengüter. Bisher haben mehr als 70 UNO-Mitgliedsstaaten den Nationalen Übergangsrat anerkannt. Am späten Donnerstagnachmittag kommen Vertreter von rund 60 Ländern und Organisationen zusammen, um über die Zukunft Libyens zu beraten.

09:15 Uhr > Bericht: Libyscher Außenminister von Aufständischen festgenommen
In Libyen soll der Außenminister des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi von Aufständischen gefasst worden sein.
Abdelati al-Obeidi sei einem Bericht des arabischen Senders "Al-Jazeera" zufolge auf seinem Landsitz in Janzour westlich von Tripolis, gestellt worden. Obeidi stand rund 30 Jahre lang in den Diensten Gaddafis. Weitere Details liegen derzeit nicht vor.

[dts]