Die Sanierungsarbeiten beschränken sich auf den nördlichen Teil des Parks in Anschluss an den Kahnweiher. Besonders die Stützmauern zur Volkswiese und zum Gewässer hin sind zum Teil auseinander gebrochen und stehen schief. Laut des beauftragten Architekten Hans-Joachim Marx liegt dies nur bedingt am Wurzeldruck der anliegenden Bäume. Vielmehr sei das mangelnde Fundament beim Bau Ursache für die Verschiebungen. „Oberflächliche Maßnahmen reichen zur Sanierung oft nicht aus, zum Teil müssen Mauern auch abgerissen und neu errichtet werden“, so Marx weiter.

Geometrie und Beton
1911 begann der Bau der Anlage nach Plänen des Landschaftsarchitekten und damaligen Kölner Gartendirektors Fritz Encke. Der Park ist streng geometrisch und symmetrisch gegliedert und stellt einen Teil der Verbindung zwischen Innerem und Äußeren Grüngürtel dar. Er enthält laut Viola von Wahl, Gebietsreferentin im Amt der Stadtkonservatorin, „alle klassischen Bestandteile eines Encke-Parks.“ Unterschiedliche Nutzungsbereiche wie Spielflächen, Wasserflächen und Wege zum reinen Flanieren. Die Mauern wurden mit dem damals neuen Baustoff Beton hergestellt, der jetzt bröckelt.


Architekt Hans-Joachim Marx erläutert die Baumaßnahmen

Fische und Schwäne dürfen zugucken
Insgesamt werden 320 Meter Mauerwerk saniert. Für die Stützmauern, welche in den Kahnweiher hinein ragen, muss der See aber nicht abgelassen werden. Eine mobile Sperrzone erspart den Fischen die zeitweise Umsiedlung. Die Gesamtkosten inklusive der Planung belaufen sich nach dem Projektbetreuer des Grünflächenamtes, Michael Heidbrecher, auf rund eine Millionen Euro. Darin enthalten ist auch ein Graffitischutz der auf alle Mauern aufgetragen werden soll. Bereits in sechs Monaten sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Der Nördliche Teil des Parks wird wegen der Baustelle nicht komplett abgesperrt, trotzdem werden nicht alle Bereiche frei begehbar bleiben und es kann zu Behinderungen während der Bauzeit kommen.

Stefan Kalassa für report-k.de | Kölns Internetzeitung